ATLAS: Die Hintertür
Dirk Becker über den Stellenabbau im Filmmuseum
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Zur Debatte steht nicht der Abbau von derzeit 26 auf 21 Personalstellen im Filmmuseum Potsdam. Der soll seit einem Jahr schon beschlossen sein. Jetzt geht es um das Wie. Wie dieser Stellenabbau umgesetzt werden kann. Verrentung, wie es im schönsten Verwaltungsdeutsch heißt, ist nicht möglich, denn keiner der Angestellten geht in den kommenden vier Jahren in Rente. Über Umstrukturierungen oder Versetzungen soll nun nachgedacht werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind wegen laufender Sozialtarifverhandlungen bis 2010 nicht möglich, heißt es in einem Schreiben des Finanzministeriums. Klingt beruhigend, zumindest im ersten Moment. Wer aber bedenkt, dass die Stellen abgebaut werden müssen und berücksichtigt, dass in allen Landeseinrichtungen Personal eingespart werden soll, erkennt sehr schnell, das hinter „Umstrukturierungen“ oder „Versetzungen“ nicht wirklich Alternativen stehen. Klar ist, dass in Brandenburgs Verwaltung Kosten eingespart werden müssen. Ab 1. Januar 2010 kann die Landesregierung kündigen. Das mag jetzt, Anfang 2007, nur eine von vielen Möglichkeiten sein. Die Hintertür sozusagen. Doch diese Hintertür muss schon jetzt ganz genau im Auge behalten werden. Sonst ist das plötzlich die einzige Tür, die übrig bleibt.
Dirk Becker
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