
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Die Hoffbauer-Stiftung liebt es groß
Talente aus sieben Schulen bei der Hoffbauer-Gala: Einnahmen fließen in Stipendien-Fonds
Stand:
Es herrschte sofort fröhliche Stimmung im Nikolaisaal. Die Hoffbauer-Stiftung hatte am Mittwoch zu ihrer fünften Gala eingeladen und sieben Hoffbauer-Einrichtungen gaben ihr Bestes. Das Gymnasium auf Hermannswerder hatte seine Bigband geschickt, die Grundschule in Babelsberg das Orchester Kunterbunt und Zirkusartisten, die Grundschule Mahlow ließ die „große Flut“ aus dem Musical „Noah unterm Regenbogen“ anschwellen, es gab Chorauftritte, Solo-Darbietungen und die Förderschule aus Bad Freienwalde schickte Tänzer. Das Publikum schlug den Takt mit, den die Percussion-Gruppe der Evangelischen Grundschule Kleinmachnow vorgab, und immer wieder brandete nach den gelungenen Darbietungen der Beifall auf. Die Hoffbauerstiftung liebte es auch bei ihrer fünften Gala „big“ und hatte 300 Mitwirkende aufgeboten.
Groß ist inzwischen auch die Band des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder, die 2009 gegründet wurde. Anfangs hatte sie nur fünf Mitglieder. Orchesterleiterin Annika Herzog gibt lachend zu, dass sie diese Band damals noch „mini“ nannte. Die 23 Musiker, die gestern als Bigband auf der Bühne standen, legen inzwischen Profi-Qualität vor. Und das, obwohl die Musiker immer wieder wechseln. „Von den Gründern der Band ist keiner mehr dabei“, sagt Annika Herzog und dann berichtigt sie sich: „Doch, ich.“
Der elfjährige Luis Wittich und der zwölfjährige Ferdinand Schulte zu Sodingen sind ganz neu dabei. Seit einem halben Jahr spielen sie mit, Luis Saxophon und Ferdinand Querflöte. Die beiden waren ganz schön aufgeregt, ehe es auf der Bühne losging. Maria Wild und Neele Siemer – beide 16 Jahre alt – gehören dagegen schon fast zum Inventar. Maria gab das Geigespielen auf und widmet sich nun der Klarinette, denn sie wollte unbedingt zur Bigband. Neele hat es von Anfang an mit den Blasinstrumenten gehalten und zur Querflöte nun auch noch das Saxophon dazu genommen. Beide lieben den Jazz, aber auch aktuelle Popmusik. Neele schwärmt zum Beispiel für Michael Bublé. Vor dem Konzert wurde eine Auszeit genommen und die Bigband-Mitglieder haben drei Tage nur geprobt. Die Musiker des Abiturienten-Jahrgangs 2013 konnten da schon nicht mehr mitmischen. Und sie sind auch bei der Gala nicht mehr dabei. Sie müssen für die Prüfung büffeln statt heißen Jazz zu spielen.
Alle Mitwirkenden werden diesmal Fernsehstars, denn PotsdamTV zeichnete die Gala auf und wird sie als DVD anbieten. Der Verkauf der DVD soll neben dem Eintrittspreis und den Spenden, die gestern noch dazu kamen, den Stipendien- Fonds der Hoffbauer-Stiftung auffüllen. Die Stiftung schlägt sich wie andere freie Schulen gerade mit den verminderten Zuweisungen herum, die der brandenburgische Landtag beschlossen hat. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Frank Hohn, ist jedoch ziemlich sicher, dass das Landesverfassungsgericht diesen Beschluss kippen wird. Er sei nicht verfassungskonform, meint Hohn. „Wir können mit den gesenkten Zuweisungen unsere Kosten nicht absichern“, so Hohn. Vorsorglich hat die Stiftung deshalb das Schulgeld erhöht um 15 Euro pro Kind und Monat. Eltern, die das Schulgeld schultern könnten, will die Stiftung helfen. Für 120 000 Euro sollen Stipendien vergeben werden. Das sind deutlich mehr als in den Vorjahren.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: