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Landeshauptstadt: Die Investoren stehen bereit

Die Stadt hofft auf einen baldigen Baustart in Golm. Mit den Grundstückseigentümern hat sie sich geeinigt

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Golm - Die Stadtverwaltung hofft, noch Ende diesen Jahres mit den Bauplanungen für das Neubaugebiet in Golm beginnen zu können. Die Investoren stünden bereit, könnten aber erst loslegen, wenn der Bebauungsplan von den Stadtverordneten verabschiedet und das Bodenordnungsverfahren abgeschlossen sei, wie Arne Kleinberg von der Bauverwaltung am Dienstag sagte.

Eine Bodenneuordnung beziehungsweise ein Umlegungsverfahren soll auf dem Gelände nördlich der Straße In der Feldmark durchgeführt werden, weil die Fläche, auf der Wohnhäuser, ein Studentenwohnheim und Gewerbe entstehen sollen, bislang in mehrere ungünstig geschnittene Grundstücke unterteilt ist. Die meisten sind sehr lang, aber dafür nur extrem schmal, teils gehört einem Eigentümer lediglich ein rund zehn Meter breiter Streifen – meist Folge von Erbregelungen aus den vergangenen Jahrhunderten. Um aus vielen sogenannten Handtuchgrundstücken Flächen zu schaffen, die sich besser für eine Bebauung eignen, strebt die Stadt eine Neuordnung an. Diese sieht vor, dass jeder Eigentümer – eingetragen sind derzeit 17 Stück – am Ende wieder die gleiche Quadratmeterzahl bekommt, sein Grundstück lediglich einen anderen Zuschnitt hat. Auch sei die Stadt bei einem solchen Verfahren bemüht, Gerechtigkeit zwischen den verschiedenen Beteiligten herzustellen, was Wohn- und Gewerbebebauung anbelange, erläuterte Kleinberg. Er ist Bereichsleiter der Abteilung Vermessung sowie Geschäftsführer des sogenannten Umlegungsausschusses der Stadt.

Anfänglich habe bei vielen Eigentümern beziehungsweise Erbengemeinschaften die Skepsis überwogen, sagte Kleinberg. Mittlerweile sei die Akzeptanz für das Verfahren aber sehr hoch, die Investoren drängten sogar auf eine baldige Umlegung, damit sie mit dem Bauen beginnen könnten. Voraussetzung dafür sei aber, dass der Bebauungsplan „Nördlich in der Feldmark“ rechtskräftig werde. Dieser wird bereits seit 2010 diskutiert.

Dass die Eigentümer ein Interesse an der Bebauung haben, ist logisch – schließlich soll aus Ackerland wertvoller Baugrund werden. 2013 hatte der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Grüne) gesagt, er rechne mit einer Steigerung des Grundstückswerts um das Hundertfache. Und selbst wenn die Eigentümer sich wie beschlossen finanziell an der Errichtung der sozialen Infrastruktur beteiligten, seien die Wertsteigerungen immer noch erheblich. Für Einfamilienhäuser sind zwölf Euro Kostenbeteiligung vorgesehen, für den Geschosswohnungsbau 30 Euro. Beim Gewerbe entfällt der Obolus.

Kritik an den Plänen – neben dem Studentenwohnheim mit 402 Plätzen sollen mehrere Hundert Wohnungen sowie forschungsnahe Gewerbebetriebe entstehen – kommt aber von den Golmern selbst. Sie befürchten unter anderem ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch das Neubaugebiet. Erst vor wenigen Tagen beschloss der Ortsbeirat daher die Durchführung eines öffentlichen Workshops. Den Bebauungsplan zugestimmt hat indes bereits der Umweltausschuss. Das Votum des Bauausschusses steht noch aus. wik

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