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Sport: „Die Jungs wollen“

Motor-Manager Ralf Mantau strebt Aufstieg in die 1. Box-Bundesliga fest an

Stand:

Mit dem Punktgewinn beim BSK Seelze haben die Boxer des SV Motor Babelsberg den Aufstieg in die erste Bundesliga so gut wie klar gemacht. Kann denn eigentlich noch etwas anbrennen, Herr Mantau?

Nur durch einen unglücklichen Zufall. Wir müssen am 26. April unseren letzten Kampfabend in Wismar bestreiten. Wenn wir also eine Panne auf der Autobahn haben und können deshalb nicht antreten, wäre das ein solcher Zufall. Sollte aber alles klar gehen – und davon gehe ich aus –, haben wir die Meisterschaft entschieden.

Ein Unentschieden in Wismar würde aber nicht reichen.

Nein, wir müssen wenigstens einen Kampf gewinnen. Zwei wären natürlich besser, um jeder Rechnerei aus dem Wege zu gehen. Aber bei acht anstehenden Fights sollte das kein Problem sein, da ist jeder im Team ganz optimistisch.

Gehen wir also schon einmal vom Gewinn der Meisterschaft aus. Mit dem Team wollten Sie ja reden, ob es sich einen Aufstieg in die erste Liga zutraut. Ist das schon geschehen?

Ja, gleich nach dem Erfolg in Seelze haben wir uns an einen Tisch gesetzt. Die Jungs wollen. Und so fassen wir den Aufstieg ganz fest ins Auge.

Für das Team wird das Oberhaus sicherlich eine Menge Neuerungen bereit halten.

Ja, ohne Frage. Einerseits wird in der ersten Bundesliga das Weltergewicht zweimal besetzt, so dass wir neun Wertungskämpfe haben. Das Kampfgericht wird zudem von vier auf sechs Kampf- und Ringrichter erhöht. Und nicht zuletzt haben wir auch bedeutend weitere Anfahrten. Strecken nach Velbert unweit von Düsseldorf oder nach Heidelberg sind dann einzuplanen. Zwei Übernachtungen sind an einem solchen Wochenende nötig, ansonsten packt man das nicht.

Das wird auch Auswirkungen auf den Etat haben. Inwieweit wird er sich verändern ?

Auch im vierten Jahr unserer Zugehörigkeit zur zweiten Bundesliga haben wir pro Saison mit rund 45 000 Euro geplant. Damit sind wir stets hingekommen, doch das reicht künftig nicht mehr. Bei jeweils fünf Heim- und Auswärtskämpfen veranschlagen wir etwa 100 000 Euro.

Gerade an dieser Summe scheiterten ja in der Vergangenheit bereits zwei Aufstiegsversuche. Bekommen Sie denn die nötigen Sponsoren diesmal ins Boot?

Da bin ich mir ganz sicher. Schließlich haben wir den Sponsoren und auch dem Publikum eine tolle Saison geboten. Drei klare Siege in drei Heimkämpfen im gut gefüllten Toyota-Autohaus haben viele von unserer Erstligatauglichkeit überzeugt. Und einige werden wir noch überzeugen. In der letzten Aprilwoche beginnen gezielte Gespräche mit den Geldgebern.

Geld wird sicherlich auch für neue Leute nötig sein. Oder reicht die jetzige Schlagkraft der Truppe aus?

Eigentlich reicht sie aus. Aber durch die Neuerungen im Weltergewicht brauchen wir noch einen neuen Mann in der Klasse bis 69 Kilogramm. Und im Mittelgewicht bis 75 Kilogramm müssen wir uns ebenfalls um Verstärkung bemühen. Rosi (Jörg Rosomkiewicz/ d. Red.) ist mit 32 Jahren jetzt in so einem Alter, in dem er vielleicht nicht mehr in jedem Kampf zur Verfügung steht. Aber es ist eben sehr schwer, gute Leute zu finden. Nicht einmal in Litauen sind wir fündig geworden.

Und Nachbarschaftshilfe?

Aus Cottbus ist nichts zu erwarten, aber aus Frankfurt. Der für Schwedt boxende Terence Vorrath will im Mittelgewicht zu uns stoßen. Aber bis dahin ist noch Zeit. Erst einmal soll in Wismar alles klar gemacht werden.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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