
© Andreas Klaer
Weihnachtsgeschäft in Potsdam: Die Kälte wird heiß ersehnt
Die Adventszeit ist für Potsdams Einzelhandel besonders wichtig. Gut läuft es derzeit in der Innenstadt. Aber nicht nur.
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Potsdam – Die vier Wochen vor Weihnachten sind für viele Einzelhändler die wichtigste Zeit im Jahr. Das gilt vor allem für Spielwarenläden, Parfümerien oder auch Elektronikgeschäfte. In diesem Jahr zeigen sich die Potsdamer Einzelhändler durchaus zufrieden – im Gegensatz zum bundesweiten Trend. Der Umsatz liege ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres, sagte der Vorsitzende der AG Innenstadt, Wolfgang Cornelius, den PNN. „Wir bemerken aber eine erhöhte Konsumbereitschaft bei den Kunden“, sagte er. Bundesweit sind die Einzelhändler eher zurückhaltend.
Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße wird gut angenommen
Wolfgang Cornelius betonte, dass in Potsdam in der ersten Adventswoche wie in den Vorjahren vor allem „Kleinkram“ wie Haushaltswaren, Schokoladenfiguren oder Dekorationsware gut liefen. Ohnehin würden zunehmend mehr Menschen erst kurz vor den Feiertagen Weihnachtsgeschenke einkaufen, sagte Cornelius. Dieser Trend habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt.
Der Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße wird laut Cornelius gut angenommen. „Die Straße ist voll“, sagte er. Vor allem junge Leute würden sich dort auf einen Glühwein treffen. Und auch die Geschäftsinhaber haben sich nach Angaben von Cornelius mit dem Markt arrangiert. So seien in diesem Jahr Buden ohne Seitenfenster aufgestellt worden. Dadurch bleibe nun der Blick auf die Schaufenster frei. In den vergangenen Jahren hatten sich viele Geschäftsleute beschwert, dass die Buden den Blick auf die Schaufenster blockieren würden.
Kauflust in den Bahnhofspassagen
Richtig zufrieden sind die Einzelhändler in den Bahnhofspassagen. Dort spüre man Kauflust, sagte Vorstandssprecherin Jana Strohbach. Vor allem Spielwaren würden bereits seit November vermehrt gekauft. Es könne schon sein, dass die ein oder andere Ware nachbestellt werden müsse, sagte sie. Richtig voll werde es wohl an diesem Wochenende beim Mitternachtsshopping, so Strohbach. Zu warm für einen Einkauf ist es hingegen bislang für den Manager des Stern-Centers, Christian Frauenstein. „Wir wünschen uns ein paar Grad weniger Außentemperatur“, sagte er. Dennoch ziehe der Umsatz langsam an.
Etwas ruhiger als im vergangenen Jahr ging es bislang auf dem Böhmischen Weihnachtsmarkt in Babelsberg zu. Der Vorsitzende der AG Babelsberg, Matthias Müller, führte dies darauf zurück, dass der Markt erstmals an zwei Wochenenden geöffnet habe – das zweite Mal an diesem. Grundsätzlich sei er mit dem Geschäft in Babelsberg zufrieden.
Verstöße gegen das Ladenöffnungsgesetz
Das gilt für die Händler im Holländischen Viertel nur eingeschränkt. Zwar waren auch dort am Wochenende viele Besucher unterwegs, um die Premiere des Markts „Nikolaus im Hollandhaus“ mitzuerleben. Zugleich mussten aber ansässige Einzelhändler ihren Verkauf am Sonntag einstellen, nachdem das Ordnungsamt bei Kontrollen Verstöße gegen das Ladenöffnungsgesetz festgestellt haben will. Demnach dürfen auf den Tourismus ausgerichtete Geschäfte an bis zu 40 Sonn- und Feiertagen im Jahr von 11 Uhr bis 19 Uhr geöffnet sein. Anwohner berichteten zudem, dass die Buden des „Nikolaus im Hollandhaus“-Markts in der Nacht zum Sonntag aus den Straßen des Holländischen Viertels entfernt und in der Gutenbergstraße am Bassinplatz wieder aufgebaut werden mussten. Einen Grund dafür konnte die Stadt auf Anfrage am Montag nicht nennen.
Stefan Engelbrecht
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