Sport: „Die Kirche mal im Dorf lassen“
Nach dem Spiel kam die Party. Eine Siegesfeier war es ob des 1:1, das die Fußballer des SV Babelsberg 03 am Freitagabend gegen Hannover 96 II geboten hatten, zwar nicht – beste Stimmung herrschte beim anschließenden Sponsorentreffen der Nulldreier dennoch.
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Nach dem Spiel kam die Party. Eine Siegesfeier war es ob des 1:1, das die Fußballer des SV Babelsberg 03 am Freitagabend gegen Hannover 96 II geboten hatten, zwar nicht – beste Stimmung herrschte beim anschließenden Sponsorentreffen der Nulldreier dennoch. „Bei einem solch kleinen Etat eine solch tolle Leistung in der bisherigen Saison abzurufen, ist schon beachtlich“, sagte SVB-Präsident Rainer Speer. „Unser Ziel war und ist es, Platz sechs minus x zu erreichen, und da sind wir auf dem besten Weg. Vielleicht ist ja irgendwann auch einmal mehr drin als die Regionalliga.“ SVB-Coach Dietmar Demuth nahm''s gelassen und „entschuldigte“ sich bei den zahlreichen Sponsoren für die hohe Punktzahl, durch die sein Team nunmehr auf dem anfangs unerwarteten ersten Platz der Regionalliga Nord steht. „Das weckt ohne Frage Erwartungshaltungen, auch bei den Sponsoren“, so der Trainer. Ohne ein entsprechend sicheres finanzielles Hinterland sei Spitzenleistung nur schwer zu bringen.
Übereifrigen Rufen, endlich den Aufstieg in die dritte Liga als Saisonziel festzumachen, erteilte Demuth eine klare Absage. „Wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen“, so der Trainer. „Aber meine Jungs sind heiß. Und wenn sich die Chance bietet, werden wir sie auch nutzen. Ich habe da meine Vorstellungen und schaue mich auch schon nach neuen Leuten um.“ Das gehe allerdings einher mit wirtschaftlicher Unterstützung. Und um diese ist es nach wie vor im Vergleich zu den meisten anderen Teams der Regionalliga nicht sonderlich gut bestellt. „Potsdam hat nun mal keine große Wirtschaft“, so Demuth. „Und so sind wir auf viele Kleinsponsoren angewiesen.“
Um die weitere Entwicklung abzusichern, sei aber auch die Stadt in die Pflicht genommen. Ideal für den Verein wäre es, alle Mannschaft auf einem Raum – etwa am „Karli“ – zu konzentrieren und auszubilden. Das stärke den Teamgeist auch zwischen den einzelnen Mannschaften und mache vieles einfacher. „Den Platz dafür haben wir“, so Demuth. „Aber entweder hapert es am Geld oder an Querelen zwischen den Parteien. In Potsdam ist das wirklich extrem.“ H. M.
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