zum Hauptinhalt
Potsdam ist im Großen und Ganzen eine kinderfreundliche Stadt, finden unsere Autoren.

© J. Bergmann

Familien in Potsdam: Die kleinen Dinge

Familie in Potsdam – wie funktioniert das im Alltag? Momentaufnahmen vom Leben mit Kindern in der Landeshauptstadt, aufgeschrieben von PNN-Autoren.

Stand:

Wie lebt es sich mit Kindern und Familie in Potsdam? Entscheidend sind meist die vermeintlichen Kleinigkeiten, die den Alltag bereichern – oder manchmal auch schwierig machen. PNN-Mitarbeiter erzählen von ihren Erfahrungen.

Spritztour durch den Bus

Bus, Straßenbahn, Motorrad – unsere Tochter liebt alles, was einen Motor hat. Oft laufen wir auf dem Nachhauseweg am Platz der Einheit an Bussen vorbei, dessen Fahrer gerade Pause machen. Einer hat mal die staunenden Blicke unserer Kleinen aufgefangen und – zisch – die Fahrertür geöffnet. Sie durfte ein bisschen durch den Bus laufen, sich die Fahrerkabine angucken und sogar selbst per Knopfdruck die Vordertür öffnen. Das glückliche Lächeln hat dann ganz offensichtlich auch dem Fahrer die Pause versüßt. Es wird nicht selten geschimpft auf die Busfahrer des ViP – diesem gilt unser besonderer Dank. Überhaupt können wir uns über einen Mangel an Kinderfreundlichkeit wirklich nicht beschweren. Oft genug bekommt unsere Kleine beim Bäcker eine Leckerei zugesteckt – oder im Café einen Strohhalm. Das sind nämlich im Moment super Spielzeuge.

Peer Straube

 

Rote Johannisbeeren

Es ist Frühsommer, die Hitze steht, das Tochterkind hüpft im Schrebergarten durch das kühle Nass des Rasensprengers. Werner, das 78-jährige Urgestein der Gartensparte, der einen mächtigen Bauch vor sich herträgt, ruft mit dröhnendem Bass aus der Nachbarparzelle herüber. „Na, meene Kleene? Willste ’n paar Johannisbeeren naschen?“ Das Tochterkind steht neben dem alten Herren am Beerenstrauch und stopft fruchtig-saure Johannisbeeren in sich hinein, glücklich lächelnd und mit rot verschmiertem Mund. „Die frisst mir noch die Haare vom Kopp“, sagt Werner und lacht.

Ein Jahr später, Werner ist in diesem Winter gestorben, der Garten nebenan verwildert. Aber die Johannisbeeren werden bald wieder tragen. Werners Johannisbeeren, die so rot und groß sind und süß und gleichzeitig sauer schmecken. 

Heike Kampe

Königlich baden

Wenn wie gerade jetzt die Sonne wieder scheint, sind die Parks und Uferwege in Potsdam wie ein Kurzurlaub. Erst am Wochenende waren meine beiden kleinen Kinder und ich im Park Babelsberg: Wassertaxis auf dem Wasser! Dort ein Turm! Und noch eine Badestelle. Dazu Eis am Kleinen Schloss. Ein Sonnentag, der wie im Flug vergangen ist – und der sich in Potsdam herrlich einfach erleben lässt, auch an vielen anderen Ecken der Stadt. Solche Momente sind es dann auch, die diese Stadt für junge Familien so schön machen – auch wenn man sich an anderer Stelle zu Recht über miese Betreuungsquoten in Kitas aufregt. 

Henri Kramer


Die Feuerwehr lässt grüßen

Morgens kurz vor acht Uhr an der Straßenbahnhaltestelle Burgstraße. Es dauert noch, bis die Tram kommt. Der Verkehr rauscht am schmalen Bahnsteig vorbei. Das Kind quengelt. Plötzlich, in der Gegenrichtung, die Rettung: eine Feuerwehr. Eine richtig große. Und die Ampel ist auch noch rot. Der Wagen hält, das Kind ist begeistert. Die Leiter auf dem Dach, die Schläuche, das tolle Rot Da kurbelt der Feuerwehrmann, der auf der Rückbank sitzt, das Fenster herunter – und winkt! Einmal, zweimal, beim Losfahren. Das ist um Längen besser als Feuerwehrmann Sam. Der Morgen ist gerettet. Was ist es doch schön in Potsdam!

Tipp: Am 3. September ist Tag der offenen Tür bei der Potsdamer Berufsfeuerwehr. Dick im Kalender eintragen.

Sabine Schicketanz

Lesen Sie weiter:

Wie kinderfreundlich ist Potsdam wirklich? Die PNN geben einen Überblick >>

PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })