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Sport: Die „Kobra“ auf dem Tisch

Umea handhabt den UEFA-Pokal volksnah

Stand:

Umea handhabt den UEFA-Pokal volksnah Puh, ist der schwer! Nicht nur die Brasilianerin Marta in Diensten von Umea IK muss alle ihre Kraft aufbringen und die Oberarme anspannen, um den Europapokal der Fußballfrauen zu heben. Und dann noch lächeln! Aber Marta tut’s gerne. Schließlich ist sie die erste Südamerikanerin, die mit dem Schweden- Team aus dem hohen Norden diese Trophäe gewinnen konnte. Der Umea IK holte den Pokal schon zum zweiten mal und stand zudem einmal im Finale. Kein Team ist erfolgreicher als das schwedische. Bei der Erstauflage 2002 jedoch gewann der 1. FFC Frankfurt den 8,5 Kilogramm schweren und etwa 40 Zentimeter hohen Pokal. Danach scheiterte Frankfurt im Halbfinale und im Endspiel. Die Trophäe ist dem UIK heilig. Deshalb steht sie nicht eingeschlossen in irgendeinem Banktresor. Auch nicht in einer verschlossenen gläsernen Vitrine an bedeutsamer Stelle in der Stadt. Nein, der Pokal, der in Fachkreisen je nach Gesinnung „Schwanenhals“ oder „Kobra“ genannt wird, steht im gelb angestrichenen Vereinshaus des UIK an der Östra Idrottsalleen, 12 im unteren Geschoss im großen Sitzungszimmer auf dem Tisch. Einfach so. Mit der kleinen Kopie daneben, die dem Verein wirklich gehört. Manchmal schieben die Spielerinnen ihn einfach beiseite, wenn sie Autogrammkarten signieren und den Platz benötigen. Aber anschauen tun sie ihn immer. Und mitunter heben sie ihn auch an. Ein Pokal, der mitten im Vereinsleben dabei ist. „Das ist unser Pokal. Wir haben ihn gewonnen. Deshalb gehört er zu unserem Leben. Und das findet nicht verschlossen in einer Vitrine statt“, sagt UIK-Manager Roland Arnquist. Der UEFA-Pokal ist sozusagen eine Trophäe des Volkes. Sie wird zumindest volksnah gehandhabt. Das alle anderen Pokale des Vereins dagegen hinter Glas stehen macht die „Kobra“ zu etwas besonderem. Nein, meint Roland Arnquist, er habe keine Angst, dass das gute Stück einmal gestohlen werden könnte. Zu groß, zu schwer. Und außerdem: „Wer will schon die Schande begehen, sich an unserem Team zu vergreifen?“ Nur sportlich könne man versuchen, besser zu sein. Und selbst dann bliebe neben der Erinnerung immerhin noch die Kopie.

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