Sport: „Die kommen schnell zur Sache“
Alex Melcher sicherte mit seinem dritten Sieg im dritten Kampf den Sieg für Motor Babelsberg gegen BT Mecklenburg
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Alex Melcher sicherte mit seinem dritten Sieg im dritten Kampf den Sieg für Motor Babelsberg gegen BT Mecklenburg Von Henner Mallwitz Ein Abend, an dem einfach alles stimmte. Das gut gefüllte Toyota-Autohaus, die Stimmung im Publikum, das strippende Nummerngirl Nicole und nicht zuletzt natürlich das 12:10 gegen das Boxteam Mecklenburg, mit dem sich die Oberliga-Boxer von Motor Babelsberg am Sonnabend den dritten Tabellenplatz im letzten Heimkampf der Saison sicherten. Ministerpräsident Matthias Platzeck gab den Athleten erstmals die Ehre und war sichtlich angetan von deren Leistung. „Ich habe lange keinen Amateurboxkampf mehr gesehen“, gestand er. „Im Gegensatz zu den Profis kommen die allerdings schneller zur Sache.“ In der Tat: Schon im ersten Kampf zeigte Thomas Märkisch, wer Herr im Ring ist. Gegen Xevdet Gashi setzte sich der Bantamgewichtler souverän durch – ebenso wie Jakov Terskisch, der anschließend im Federgewicht Tino Haute schon in der ersten Runde durch K.o. besiegte. Viele Hoffnungen lagen nun auf David Sprenger. Der Leichtgewichtler hatte noch keinen Kampf für Motor verloren, führte gegen Boris Georgiadis auch souverän nach Punkten und stand am Ende nach einem Kinnhaken nicht mehr auf. Besonders bitter für den Motor-Boxer, denn durch die Niederlage wurde ihm eine vierwöchige K.o.-Sperre auferlegt. Dadurch ist er beim letzten Kampf gegen Hertha II nicht dabei, und auch die Quali für die Deutschen Meisterschaften ist passé. Patrick Mittag stellte schließlich mit seinem Sieg die alte Ordnung wieder her: Im Halbweltergewicht bezwang der 20-Jährige seinen Kontrahenten Stefan Alms deutlich nach Punkten. „In Wismar hatte er mich bezwungen, ich wollte die Revanche unbedingt“, sagte der Kfz-Schlosser aus Frankfurt/ Oder nach dem Kampf. „Der Druck, unbedingt siegen zu müssen, hat doch ganz schön auf mir gelastet.“ Eine Erklärung für die Niederlage im Hinkampf gab es allemal: Für ihn war es der erste Einsatz nach seiner anderthalbjährigen Verletzungspause. Im Länderkampf gegen Litauen hatte sich Mittag, der inzwischen vier Motor-Kämpfe bestritten hat, den Mittelhandknochen gebrochen. Serdar Kahraman hatte sich für seinen Kampf ebenfalls viel vorgenommen, doch der Weltergewichtler konnte gegen Nationalkader Fabian Nitsche nicht viel ausrichten. „Die erste Runde hat er eindeutig verschlafen“, urteilte Trainer Ralph Mantau nach dem Fight. Über ein Unentschieden kam auch Jörg Rosomkiewicz nicht hinaus. Seinen Gegner Frank Blümle hatte der Mittelgewichtler in Wismar zwar besiegt, diesmal blieb der Motor-Boxer jedoch klar unter seinen Möglichkeiten. Ebenso wie Anatolij Hoppe, der im Halbschwergewicht gegen René Krause ebenfalls nur ein Unentschieden heraus holte. „Irgendwie komme ich mit dem Erwartungsdruck des Publikums nicht zurecht“, gestand er ein. „Ein Unentschieden ist nichts. Für mich gibt es nur Sieg oder Niederlage.“ So hing beim Stand von 10:9 wieder einmal alles an Neuzugang Alex Melcher. Ein Sieg des Schwergewichtlers musste her, um den Kampfabend zu gewinnen. Selbstbewusst ging der Kickboxer in den Ring und stieß auf erheblichen Widerstand von David Wilcken. „Es war schon erstaunlich, wie er nach einem vollen Schlag wieder auf mich losging“, so Melcher. Letztlich war es jedoch nur eine Frage der Zeit – aus der Roten Ecke kam das Handtuch geflogen: Sieg für Motor Babelsberg. Wie bereits vor einem Monat bei seinem ersten Kampf war Melcher somit abermals das Zünglein an der Waage. Am 17. April müssen die Motor-Boxer zum letzten Kampf der Saison in Berlin antreten. „Der dritte Tabellenplatz ist uns jedoch schon sicher, und damit haben wir unser Ziel klar erreicht“, sagte Mantau, der mit seinem Team allein den Klassenerhalt in der Oberliga A sichern wollte. „Nicht allein dieser letzte Heimkampf war eine gute Werbung für den Boxsport in Potsdam.“
Henner Mallwitz
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