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INTERVIEW: „Die Kunden der verschiedenen Zentren unterscheiden sich“

Herr Pannek, Sie sehen die Ansiedlung eines Fachmarkt-Centers im Kirchsteigfeld gelassen. Warum?

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Herr Pannek, Sie sehen die Ansiedlung eines Fachmarkt-Centers im Kirchsteigfeld gelassen. Warum?

So lange kein kleinteiliger Einzelhandel zugelassen wird, sehe ich die Neuansiedlung nicht als unmittelbare Konkurrenz zu unseren Berliner Shopping-Centern „das Schloss“ und Gropius-Passagen, den Bahnhofspassagen oder der Potsdamer Innenstadt. Die Stadt sollte aber das sehr akribisch erarbeitete Einzelhandelskonzept als Grundlage der Planung nehmen und im Kirchsteigfeld einzig ein Fachmarkt-Center zulassen.

Worin unterscheiden sich Kunden der Shopping- und Fachmarkt-Center?

In den letzten Jahren wird immer mehr das hybride Einkaufsverhalten thematisiert. Kunden also, die einerseits hochpreisige Fachgeschäfte frequentieren, andererseits aber ihren Grundbedarf vorwiegend im Discountbereich decken ohne darin einen Widerspruch zu sehen. Insofern haben beide Betriebsformen ihre Daseinsberechtigung. In unseren Shoppingcenter bieten wir den Kunden ein Einkaufserlebnis in einer angenehmen Atmosphäre, wohingegen Fachmarktcenter durch eine Agglomeration eher großflächiger Einzelhandelsbetriebe mit zumeist funktionaler Architektur gekennzeichnet sind. Ein Ansiedlung eines Baumarktes oder eines Möbelhauses spielen für die Shopping-Center oder den Innenstadthandel keine vordergründige Rolle.

Aber vielleicht die Ansiedlung von Verbrauchermarkt oder Sportladen?

Die Torte kann natürlich nur einmal verteilt werden. Ein Verbrauchermarkt dieser Größe ist grundsätzlich vorteilhaft für die Menschen in unmittelbarer Nähe, könnte jedoch Auswirkungen auf andere Verbrauermärkte haben. Auch die Ansiedlung eines Sportfachmarktes sehe ich nicht ganz unkritisch, obwohl Decathlon sich stark auf Discount und Eigenmarken focussiert und damit anders positioniert ist als das höherwertige und markenaffine Fachgeschäft in der Innenstadt.

Das Einzelhandelskonzept der Stadt besagt aber, die Zentren zu stärken.

Die Städte gehen gemeinsam mit den Investoren viel sorgsamer bei der Planung von Centern um als noch in den 90er Jahren. Die Entwicklung, Shopping-Malls zentrennah und in die Innenstadt integriert anzusiedeln und außerhalb nur die Fachmärkte zuzulassen halte ich für den richtigen Ansatz.

Carsten Pannek, bei WealthCare verantwortlich für die Bahnhofspassagen und in Berlin für „Das Schloss“ und Gopiuspassagen. Mit ihm sprach Jan Brunzlow.

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