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Sport: Die Kunst lässt den Meister nicht los Michael Phelps ist zurück – die Gründe kennt nur er
Mesa - Die Schwimmszene hat ihren Superstar wieder. 628 Tage nach seinem vermeintlichen Karriereende bei den Sommerspielen in London will es Michael Phelps wieder wissen.
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Mesa - Die Schwimmszene hat ihren Superstar wieder. 628 Tage nach seinem vermeintlichen Karriereende bei den Sommerspielen in London will es Michael Phelps wieder wissen. Beim Grand-Prix-Meeting in Mesa im US-Bundesstaat Arizona gibt der 18-fache Olympiasieger von Donnerstag bis Sonntag sein Comeback. „Wir haben beide keine großen Erwartungen. Aber es wird gut sein, wieder unter Wettkampfbedingungen zu schwimmen und zu testen“, sagt sein Trainer Bob Bowman.
Im Skyline Aquatic Center, knapp 30 Kilometer östlich von Phoenix, hat Phelps für die 50 und 100 Meter Freistil sowie die 100 Meter Schmetterling gemeldet. Sollte der 28-Jährige am Donnerstag die Qualifikation für das Finale über die Prestigestrecke 100 Meter Freistil schaffen, würde er im Endlauf aller Voraussicht nach auf seinen Dauerrivalen Ryan Lochte, Olympiasieger Nathan Adrian oder auch seinen berühmtenTrainingspartner Yannick Agnel treffen. Frankreichs Olympiasieger über 200 Meter Freistil trainiert inzwischen ebenfalls bei Bowman. Wie gut der erfolgreichste Athlet der Olympiageschichte bereits wieder ist, wissen nur er selbst und Bowman. Phelps selbst hat sich seit der Comeback-Ankündigung bislang nicht zu Wort gemeldet. Der 22-fache Weltmeister trainiert fünf Tage pro Woche.
Nach den Spielen 2012 in London und seinen Olympia-Goldmedaillen 15 bis 18 hatte Phelps noch betont, dass die Welt ihn niemals im Alter von 30 Jahren schwimmen sehen werde. Gemeint waren die Sommerspiele 2016 in Rio. Eine gewisse Erleichterung war ihm damals bei seinem Rücktritt anzumerken. Endlich konnte er sein Leben leben, wie er es wollte. „Einfach großartig“ findet Paul Biedermann die Rückkehr. „Ich hoffe, dass er mit dieser Entscheidung glücklich ist“, erklärt der Freistil-Weltrekordler, der Phelps 2009 bei der WM über 200 Meter besiegt hatte.
Weshalb aber kehrt Phelps zurück? Warum sich wieder täglich schinden, anstatt weiterhin das Leben zu genießen? Die Antwort darauf hat Phelps bislang noch nicht gegeben. Bowman findet derweil eine philosophische Erklärung: „Ein Meister genießt noch einmal seine Kunst.“ Sämtliche Spekulationen über einen Start bei Olympia 2016 in Rio wies der Coach bislang energisch von sich. Bis zum Juni will Phelps bei drei weiteren Meetings seine Form testen. dpa
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