Sport: Die letzten 500 Meter „geballert“
Antje Möldner holte über 1500 m Gold, Grit Breuer, Claudia Hoffmann und die Staffel je Silber für Potsdam
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Antje Möldner holte über 1500 m Gold, Grit Breuer, Claudia Hoffmann und die Staffel je Silber für Potsdam Mit zweimal Gold, viermal Silber und einmal Bronze im Gepäck reisten die Leichtathleten des SC Potsdam gestern Abend von den Deutschen Hallenmeisterschaften aus Sindelfingen heim an die Havel. Damit gewannen sie zwar einen Titel weniger als vor Jahresfrist, aber insgesamt zwei Medaillen mehr als 2004 in Dortmund (3/1/1). Bemerkenswert: Keiner der Potsdamer Titelverteidiger landete erneut auf dem obersten Treppchen. Geher Andreas Erm trat wegen Trainingsrückständen gar nicht erst an, Geherin Melanie Seeger musste sich diesmal ihrer Vereinskameradin Sabine Zimmer beugen (siehe Kasten unten), und 1500-m-Läuferin Kathleen Friedrich leistete sich einen Blackout: In ihrem Vorlauf am Sonnabend lag sie bei 1200 m in Führung – und blieb plötzlich stehen. „Ich weiß selbst nicht, was mich dazu bewegt hat, kann es mir selbst nicht erklären“, sagte die 27-Jährige gestern den PNN. „Ich wollte es wissen und die Hallen-EM-Norm angreifen – und dann das. Wichtig ist, dass ich jetzt erstmal mit meiner Trainerin darüber rede.“ Für ihre Trainerin Beate Conrad war es gestern zumindest ein Trost, dass mit Antje Möldner ihr zweiter Potsdamer Schützling über 1500 m zum Titel lief. Möldner gewann ihren Vorlauf in 4:22,71 min und bewies im Finale meisterliche Taktik. „Meine Vorgabe war, bis 1000 Meter zu schauen, was die Konkurrenz macht, und die letzten 500 Meter zu ballern“, sprudelte es nach dem gelungenen Endlauf aus der 20-Jährigen heraus. Sie hielt sich bis zur letzten Runde hinter ihrer ehemaligen Trainingsgefährtin Carmen Rüdiger und siegte im Endspurt in 4:16,20 min vor der Ex-Potsdamerin in Diensten des SC Charlottenburg (4:16,49). „Mit einem so schnellen Endlauf hatte ich gar nicht gerechnet, ich war eher auf ein Bummelrennen eingestellt“, erzählte Antje Möldner, die sich nun auf die Hallen-Europameisterschaften im März in Madrid freuen kann; dafür eingekleidet wurde sie vom Deutschen Leichtathletik-Verband schon vor dem Endlauf am Sonnabend. Drei Silbermedaillen holten sich die Läuferinnen um Trainer Frank Möller. Grit Breuer kam über 200 m in 23,68 s hinter der Dortmunderin Birgit Rockmeier (23,45) ebenso auf Platz zwei wie Claudia Hoffmann über 400 m in 53,04 s hinter Claudia Marx aus Erfurt (52,46), die von Anfang an in Führung lag; beim Gedränge auf der Bahn musste Hoffmann weite Strecken auf der zweiten Bahn zurücklegen. Und auch in der abschließenden 4mal-200-m- Staffel gewannen Breuer und Hoffmann – die als die ersten beiden Potsdamer Läuferinnen jeweils aus führender Position den Staffelstab übergaben – gemeinsam mit Julia Hilgendorf und Antje Laube Silber. „Mit den Silbernen kann man schon zufrieden sein, auch wenn man natürlich auf einen Titel hofft“, bilanzierte Coach Möller nach den Rennen. Julia Hilgendorf hatte vorher in 55,24 s den 400-m-B-Endlauf gewonnen. Die Deutsche Jugendmeisterin Annett Engel schrammte im Hochsprung mit 1,80 m als Vierte an einer Medaille vorbei. Stabhochspringerin Christina Saß fand sich mit 3,80 m auf Platz 11 wieder, der Deutsche Jugendmeister Martin Conrad (alle SC Potsdam) verpasste über 800 m als Vorlauf-4. das Finale. Michael Meyer
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