
© Benjamin Feller
Sport: Die letzten Aufgebote
Der FSV Babelsberg besiegt Michendorf in einem eher ruhigen Derby mit 2:0
Stand:
Wenn alle Entscheidungen gefallen sind, dann kann eine Restsaison ziemlich lang werden. Der 2:0 (1:0)-Sieg des FSV Babelsberg gegen die SG Michendorf, beide drei Spieltage vor Schluss ohne Abstiegsängste und Aufstiegshoffnungen in der Fußball-Landesliga, fiel dank der spannenden zweiten Spielhälfte in die Rubrik „ordentlich über die Bühne gebracht“. Erst in der Schlussphase konnte Kevin Unger einen Konter zum entscheidenden 2:0 gegen weit aufgerückte Michendorfer nutzen.
„Es war kein schönes Spiel, das war auch nicht zu erwarten bei den personellen Voraussetzungen“, sagte FSV-Trainer Jan Kähne nach dem Abpfiff. Er hatte einige Umstellungen vornehmen müssen. Routinier Stefan Baudach aus der dritten Mannschaft half in der Innenverteidigung aus, aus der zweiten Mannschaft waren schon Steffen Zieschank, Tom Hagelstein und Tobias Woop aufgerückt. Bei den Gästen kamen mit Darius Seyed-Vousoghi, Robby Hoffmann und Steffen Haubner drei A-Jugendliche zum Einsatz, auch Stephan Aßmus rückte nach nur zwei Trainingseinheiten wieder ins Team.
Die Gastgeber fanden vor 85 Zuschauern besser in ihren Rhythmus. Immer wieder hatte Mittelfeldlenker Patrick Moritz Pech, dass einige seiner zentimetergenauen Pässe Opfer von zweifelhaften Abseitsentscheidungen wurden. Nach einer halben Stunde fiel die verdiente Führung für den FSV: Kevin Unger ließ einen Steilpass durch, Thomas Müller hat völlig freistehend keine Probleme, Michendorfs Torwart Alexander Kropp zu überwinden.
Der Rückstand ließ die Gäste zwar aktiver, aber noch nicht torgefährlicher werden. Stattdessen versäumte der FSV, seine Führung auszubauen. Hagelstein schoss knapp daneben (45.) und holte wenig später gegen Patrick Doberitz einen Foulelfmeter heraus, der auch FSV-Trainer Kähne später schmunzeln ließ. Aber Moritz, der von seinem Trainer ebenso gelobt wurde wie Routinier Baudach, scheiterte an Kroop.
Die Gäste kamen wie ausgewechselt aus der Kabine, fanden zu ihrer Spielstärke zurück und hatten Chancen zum Ausgleich. Andreas Weimer und Steve Goermer vergaben knapp, ehe Weimer nach einer Notbremse mit Rot vom Platz musste. Der Michendorfer Kapitän war letzter Mann, als bei einem Laufduell Hagelstein fiel.
Die Unterzahl fiel in der Folge allerdings kaum auf. Michendorf drückte auf das Tempo und spielte mit einem Mann weniger mutig nach vorn. Seyed-Vousoghis starken 25-Meter-Schuss wischte FSV-Keeper Florian Müller mit letzter Mühe über die Latte (67.). Zunehmend wurden die torgefährlichen Aktionen der Gäste weniger, nur ein vom Schiedsrichter ungeahndetes Handspiel im FSV-Strafraum erzürnte die Gäste noch einmal.
In der Schlussphase hatten die Gastgeber beim Kontern mehrmals viel Platz, aber erst in der Schlussminute konnte Unger den starken Kroop überwinden. „Am Ende wäre ein Unentschieden nicht unverdient gewesen“, fand SGM-Trainer Sven Flohr, der von Schiedsrichter Tony Matschullis ab und an unterschiedliche Maßstäbe angewandt sah. ihö
FSV: F. Müller; Zieschank, Seidel, Baudach, Meding (82. Lieberenz); P. Schenk, Unger, Moritz, Brandt (64. Woop); T. Müller, Hagelstein
Michendorf: A. Kroop; D. Doberitz (37. Hoffmann), Schmidt, P. Doberitz, Rössel; Aßmus (56. S. Haubner), Seyed-Vousoghi, Weimer; Gräser, Goermer
Tore: 1:0 T. Müller (31.), 2:0 Unger (90.)
Rot: Weimer (Michend./63./Notbremse). Bes. Vorkommnis: Kroop (SGM) hält Elfmeter von Moritz (45.+1)
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