Sport: „Die Letzten werden die Ersten sein“

Jan Frodeno sah das Ganze am Ende nahezu pathetisch. „Die Letzten werden die Ersten sein“, sagte der Triathlon-Olympiasieger von Peking, der am Samstag beim vierten von sieben Rennen der World Championship Series in Hamburg auf den 43. Platz kam. Eine Erkenntnis, die der Saarbrücker drei Wochen vor der Olympia-Qualifikation in London ebenso hatte wie seine beiden Potsdamer Konkurrenten Christian „Paule“ Prochnow und Gregor Buchholz. Beide hatten sich vorgenommen, an der Alster vorn ein Wörtchen mitreden zu wollen, doch daraus wurde nichts. Während Prochnow als 31. ins Ziel kam, landete Buchholz abgeschlagen auf dem 50. Rang.

„Es ging heute einfach nicht“, bekannte „Paule“ Prochnow. Dabei hatte der in der Bundesliga für Witten startende Potsdamer Triathlet beim Schwimmen noch einen guten Auftakt hingelegt. Auch auf der 40 Kilometer langen Radstrecke durch die Hamburger City hielt er noch gut mit – erst beim abschließenden Zehn- Kilometer-Lauf fehlten ihm die Kräfte. „Das werden wir jetzt unbedingt analysieren müssen“, sagt sein Trainer Ron Schmidt. „In der vergangenen Woche litt Paule unter einer Herpeserkrankung. Am Montag wird er ärztlich untersucht. In drei Wochen steht schließlich die Olympia-Qualifikation in London an, und da muss er fit sein.“

Ein Ziel, das auch Gregor Buchholz hat. Der 25-Jährige sprach von einem „schlechten Tag“ und war mit dem 50. Platz absolut nicht zufrieden. Beim Schwimmen über 1,8 Kilometer hielt sich der Potsdamer noch in einer großen Hauptgruppe, opferte in der Alster anscheinend aber zu viel seiner Kräfte. Auf der Radstrecke fiel er zurück und kam schließlich beim Laufen als einer der Letzten auf dem Hamburger Rathausplatz ins Ziel.

Gestern machte sich Prochnow auf den Weg ins Trainingslager nach Kienbaum, Buchholz nach Saarbrücken. In Kienbaum stehen laut Ron Schmidt „sanftes Ausdauertraining und Ausruhen“ an. Alles im Hinblick auf den entscheidenden Start in London. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz