zum Hauptinhalt

Sport: Die Lok aus Elstal dampfte voran

1. Fußball-Kreisklasse: Nach spannendem Zweikampf konnte Eintracht Babelsberg nicht mehr mithalten

Stand:

Als Austragungsort des Endspiels um den Fußball-Kreispokal ist der Sportplatz am Ernst-Walter-Weg in Elstal zu einem Mekka für die Fußballfans des Havellandes geworden. Die Verantwortlichen des ESV Lok verstanden es stets, diesen abschließenden Saisonhöhepunkt hervorragend zu organisieren.

Elstals Fußballer lagen dagegen jahrelang hinter den Spitzenleistungen ihrer Funktionäre weit zurück, rutschten sogar in die 2. Kreisklasse ab. Das ist nun Geschichte. Der ESV Lok hat in der 1. Kreisklasse eine ganz tolle Saison gespielt und ist in die höchste Liga des Havellandes zurückgekehrt. Acht Punkte lag die Mannschaft vor dem Zweiten SG Töplitz und 11 vor dem Caputher SV, der im Relegationsspiel gegen Perwenitz seine Aufstiegschance nicht nutzen konnte.

Trotz der am Ende unübersehbaren Dominanz der Eisenbahner-Elf verlief die Saison spannend. Über mehrere Monate tobte der Zweikampf zwischen dem Staffelbesten und Eintracht Babelsberg. 14mal standen die Elstaler an der Spitze, genauso oft war Babelsberg Erster. Doch Eintracht verlor in den letzten sieben Partien die gute Ausgangsposition. Eine Woche vor Saisonende schnappte sich die SG Töplitz den direkten Aufstiegsplatz, schließlich ging auch noch das entscheidende Spiel um Rang drei gegen den Caputher SV unglücklich mit 2:3 verloren.

Die SG Töplitz hat mit ihrem 2. Platz sehr angenehm überrascht. Bisher galt sie als unbeständige Mannschaft, die es nie schaffte, ihre Stärken auszuspielen. In der Kreisliga wird es für die Kicker von der Inselgemeinde darauf ankommen, vor zweifellos zu erwartenden Rückschlägen nicht zu kapitulieren.

Zwei Absteiger aus der Kreisliga gab es vor zwölf Monaten. Sowohl VfL Nauen II als auch Turbine Potsdam wollten in der oberen Tabellenhälfte mitspielen. Beide haben dieses Ziel als 9. (Potsdam) und 13. (Nauen II) verfehlt. Von der Leistungsstärke her nehmen sich die Mannschaften auf den Rängen 5 bis 14 nicht viel. Für die „Zweiten“ aus Michendorf und Saarmund waren die Plätze 5 bzw. 6 die bisher besten Platzierungen in der 1. Kreisklasse. Sie ließen damit weitere zwei ehemalige Kreisligisten hinter sich. Rot-Weiß Groß Glienicke (7.) und SG Geltow (8.) dürften an ihre derzeitigen Grenzen gestoßen sein.

„Die Messlatte höher legen“ wollte die Reserve des RSV Eintracht Teltow. Rang 10 lag deutlich unter dieser Zielstellung. Ortsnachbar Teltower FV 1913 II kam als Elfter ein, dürfte damit aber zufrieden sein. Schließlich drohte nach dem personellen Aderlass im Verein – die erste Männer stieg aus der Landesliga ab – viel Schlimmeres.

Gar nicht leicht hatten es die Neulinge SV 05 Rehbrücke (12.) und FSV Groß Kreutz (14.). Noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist FSV Babelsberg 74 II, der Vorletzte. Er gewann das Relegationsspiel gegen Eintracht Glindow und sicherte damit den Klassenerhalt. Nicht geschafft hat das als einziges Team die Potsdamer Sport-Union 04 II, die abgeschlagen Letzter wurde. Zweimal trat der Absteiger nicht an und verdarb so auch den Elstalern die Meisterfeier. Insgesamt in fünf Fällen musste das Sportgericht über die Punktevergabe entscheiden. Diese Tendenz gilt es zu stoppen.

Erfreulicher ist da schon die hohe Trefferquote. 990 Tore machen einen Durchschnitt von 4,21 pro Spiel aus. Lediglich fünf Partien endeten 0:0. Richtig zur Sache ging man dagegen beim Treffen Turbine Potsdam – Teltower FV II, das die Waldstädter mit 9:5 gewannen. Groß Glienickes 9:0 an der Templiner Straße gegen PSU 04 II war das Ergebnis mit der höchsten Tordifferenz. Gleich zwei Torschützenkönige gab es in dieser Saison. Michael Schmidt (Elstal) und Matthias Biffarth trafen jeweils 24 Mal, zwei Tore weniger erzielte Steve Walden vom Aufsteiger Rehbrücke.

Weniger zufrieden sein darf man mit der Entwicklung im Fairplay. So hat sich nach Informationen von Staffelleiter Hartmut Domagala die Anzahl der Roten Karten gegenüber dem Vorjahr von 23 auf 40 nahezu verdoppelt. Hinzu kamen 38 Ampelkarten (Vorjahr 21), und 58 Spieler mussten wegen fünf Gelber Karten eine Woche aussetzen.

Hans Jirschik

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })