Landeshauptstadt: Die Mitte ist heiß
Stadtforum diskutierte Standort für Landtagsneubau
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Stadtforum diskutierte Standort für Landtagsneubau Die beiden Fraktionen der regierenden Parteien im brandenburgischen Landtag, CDU und SPD, scheinen sich auf den Neubau eines Landtagsgebäudes auf dem Potsdamer Stadtschloss-Standort geeinigt zu haben. Die Mitte ist der heiße Favorit, das konnten die etwa hundert Teilnehmer des Stadtforums Donnerstagabend als Erkenntnis einer langen Diskussion mit nach Hause nehmen. SPD-Landtagsabgeordnete Martina Gregor, die aus der Lausitz kommt, sagte zwar: „Ich kann das zu Hause niemandem vermitteln“, doch persönlich sei sie davon überzeugt, dass dieser Standort der richtige sei. Und CDU-Kreischef und Landtagsabgeordneter Wieland Niekisch argumentierte, dass Potsdam schon zur Selbstbehauptung auf den Schlossgrundriss angewiesen sei, sonst lande das Parlament nach einer möglichen Fusion mit Berlin im Preußischen Landtag. Für eine Neubau gibt es zweifellos viele geeignete Standorte, wenn jedoch die Belange der Stadt und des Landes gleichermaßen gesehen werden, gibt es keine Alternative, so die Mehrheitsmeinung. Jede „kleinliche Investition auf dem Brauhausberg“ sei verfehlt, sagt Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz, die schon von Interessenten für den dann verwaisten „Kreml“ weiß. Im „Kreml“, wegen des früheren SED-Sitzes so genannt, will selbst PDS-Stadtfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg nicht bleiben. Der Landtagsabgeordnete will zwar den Berg hinabsteigen, doch nicht im Schloss landen. Er macht den Vorschlag, den Landtag am Havelufer zu bauen. Scharfenberg weiß sogar schon wie: eine gläserne Front mit Blick auf die Alte Fahrt und eine historisierende Fassade zum Alten Markt hin. Damit wäre ein Ersatz für die 2007 abzureißende „Blechbüchse“ gegeben, das Baufeld gebe sogar Tiefgaragen her und insgesamt käme dieser Standort billiger als jeder andere. Allerdings: Eine vom Bau-Investor Dirk Onnen gewünschte „sensationelle Außenwirkung“ wie der Schlossplatz hätte diese Baustelle nicht. Günter Schenke
Günter Schenke
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