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Sport: „Die müssen einfach ran“

Der VfL Potsdam setzt auch auf erkrankte Spieler

Stand:

Der heutige Tag wird sicherlich kein einfacher für Rüdiger Bones werden. Einerseits geht es beim Sponsorentreffen am Abend nicht zuletzt um die Zukunft des VfL Potsdam. Noch immer weiß weder er als Trainer der Drittliga-Handballer noch seine Spieler, wie es weitergehen soll. Einige Geldgeber sind abgesprungen und rund 120 000 bereits zugesagte Euro fehlen dem Verein. Ein Aufstieg in die Zweite Bundesliga, der nach dem Abstieg in der vergangenen Saison als oberstes Ziel ausgegeben wurde, steht somit in weiter Ferne. Vereinspräsident Holger Rupprecht sprach kürzlich von einem benötigten Etat von rund 800 000 Euro (PNN berichteten) – nahezu utopisch in der derzeitigen Situation.

Das Ganze geht natürlich nicht spurlos an den Spielern vorüber – das zweite Problem, das Trainer Rüdiger Bones somit plagt. „Es wird Zeit, dass wir uns endlich wieder aufs Handballspielen konzentrieren können und vor allem Sicherheit haben“, sagt der Coach, dessen Truppe am vergangenen Sonntag bei der Flensburger Bundesligareserve klar mit 23:37 unterging. „Ich habe mit den Spielern ausführlich gesprochen“, erzählt Bones. „Und die Situation des Vereins geht an vielen von ihnen nicht so einfach vorbei. Aber dennoch kann das kein Alibi für diese Niederlage sein.“

Und so kann es nur darum gehen, es am kommenden Sonntag vor heimischem Publikum besser zu machen. Der SV Beckdorf hat sich für 16 Uhr beim Tabellenführer in der MBS-Arena angekündigt. Die Männer aus Niedersachsen stehen derzeit auf dem fünften Platz und gelten für viele als das Überraschungsteam der Liga. Schon im Hinspiel trumpfte die Mannschaft mächtig auf und rang den Potsdamern ein 42:36 ab. Diese sind somit gewarnt, wissen um den wurfsicheren Rückraum der Norddeutschen, um deren Angriffsstärke und das hohe Tempo, das sie an den Tag legen.

Dieses Wissen wird jedoch nicht ausreichen – Bones hat nach wie vor mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Spielmacher Lars Melzer wird wegen seiner Schulterverletzung auch diesmal nicht einsatzfähig sein. Obendrein sind auch noch Enrico Bolduan sowie Alexander Schmidt erkrankt und Stephan Mellack hatte sich bereits in der vergangenen Woche beim Abschlusstraining die Wade gezerrt. „Die müssen aber trotzdem ran“, sagt Bones. „Ich habe ja sonst keine Leute.“ Und so kommt eines zum anderen. Noch stehen die VfL-Handballer an der Spitze. Mit einem Punkt.Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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