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Landeshauptstadt: Die nächste Runde

Der Kongsnæs-Streit soll nun am Oberverwaltungsgericht entschieden werden

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Berliner Vorstadt – Nach dem Urteil ist vor der nächsten Gerichtsverhandlung: Nach der Entscheidung des Potsdamer Verwaltungsgerichts für den geplanten Wiederaufbau der Matrosenstation Kongsnæs wollen die Kritiker des Projekts nun in die nächste Instanz gehen. Das sagte Anwohnersprecher Götz von Kayser den PNN auf Anfrage. Damit müsste sich das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mit dem seit Jahren erbittert geführten Streit beschäftigen.

Wie berichtet hat das Verwaltungsgericht in dieser Woche eine Klage von Gegnern des Projekts in der Schwanenallee gegen die von der Stadt erteilte Baugenehmigung im Eilverfahren abgewiesen. Anwohner werfen dem Kongsnæs-Investor Michael Linckersdorff vor, in der geplanten Ventehalle eine Großgastronomie einrichten zu wollen. Von Kayser sagte, man sehe weiterhin gravierende Mängel. Das Gericht hatte etwa darauf verwiesen, dass sich aus der Baugenehmigung für die Halle der Umfang der gewerblichen Nutzung „hinreichend sicher entnehmen“ lasse – etwa durch eine Beschränkung auf 122 Gastronomiesitzplätze. Diese Rechtsauffassung halte er für falsch, sagte von Kayser.

Dagegen zeigte sich der Investor und Bauherr, der Berliner Juwelier Linckersdorff, zufrieden. Das Urteil sei eine „schallende Ohrfeige“ für die Gegner, betonte er. Bereits 2010 war der Grundstein für das Projekt gelegt worden – es folgte ein juristisches Tauziehen. So hatten Gegner vor Gericht die erste von der Stadtverwaltung erteilte Baugenehmigung mit Erfolg angefochten. Die Stadtverwaltung musste die Genehmigung daraufhin überarbeiten, im vergangenen März wurde eine neue Genehmigung erteilt – und wiederum zum Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen. Von der geplanten historischen Matrosenstation seien bisher genehmigte Steganlagen und ein kleinerer Hafen fertiggestellt und von der Bauverwaltung bereits abgenommen.

Linckersdorff sagte, derzeit werde die originalgetreue Ventehalle aus Holz in Polen angefertigt. Er hoffe, noch in diesem Sommer könne das Haus in Fertigbauweise angeliefert und aufgestellt werden. Das Restaurant wolle er im Frühjahr in einem Jahr eröffnen. Er sei froh, das Projekt endlich weiter voranbringen zu können. Auch in der für die Genehmigung zuständigen Bauverwaltung sei man erleichtert, wie Rathaussprecher Jan Brunzlow deutlich machte: „Wir freuen uns, dass sich unsere Auffassung bestätigt hat.“ HK

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