Landeshauptstadt: Die Nacht der offenen Kirchen
Ein Blick in den Kalender zeigt: Zwei Drittel des Jahres sind vorbei. Doch es gibt auch Zeitrechnungen, in denen das völlig anders aussieht.
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Ein Blick in den Kalender zeigt: Zwei Drittel des Jahres sind vorbei. Doch es gibt auch Zeitrechnungen, in denen das völlig anders aussieht. Nach dem jüdischen Kalender zum Beispiel begann am vergangenen Mittwochabend das Jahr 5774. Um diese und andere Kalenderfragen wird es am morgigen Samstag gehen, wenn sich die Erlöserkirche am Dr.-Rudolf- Tschäpe-Platz in eine Kinderkirche verwandeln wird. Im Rahmen der diesjährigen Nacht der offenen Kirchen können Kinder in dem neogotischen Gotteshaus Interessantes zu den Kalendarien der Weltreligionen erfahren.
Bei der achten Auflage der Potsdamer Kirchennacht steht am Samstag auch an anderen Orten der Stadt das Thema Zeit im Fokus. Dieses hohe Gut, von dem wir meinen, es vergehe immer schneller, wird auf keinem Marktplatz gehandelt. Niemand kann Zeit direkt erwerben. „Schenk uns Zeit“ ist denn auch das Motto der diesjährigen Nacht der offenen Kirchen, zu der neben vielen Innenstadtkirchen die meisten Gotteshäuser im Potsdamer Süden und auch die Dorfkirche in Bergholz-Rehbrücke ihre Türen offenhalten werden.
Sinnbild der Zeit sind in christlicher Tradition die Kirchenglocken, die mit ihrem Stundenschlag den Tageslauf begleiten und deren Geläut die Zeit zum Gebet anzeigt. Wer schon immer mal eine echte Kirchenglocke läuten wollte, dem bietet sich die Chance am Samstagabend in der Bergholzer Dorfkirche. Eine geradezu meditative Zeit erwartet die Besucher am Samstag in der Kirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz. Dort wird ab 19.30 Uhr der Dokumentarfilm „Die große Stille“ gezeigt – ein preisgekrönter Streifen aus dem Jahre 2005 über den Schweigeorden der Kartäuser. Der fast drei Stunden lange Film zeigt das stille Leben der Mönche im französischen Kloster La Grande Chartreuse. Die Veranstalter der Kirchennacht verlangen von den Besuchern allerdings keine klösterliche Selbstdisziplin: Auch wenn der Film erst gegen 22.15 Uhr ende, so heißt es im Programm, könne man sich „ruhig vorher schon weitertreiben lassen zur nächsten Station“ der nächtlichen Zeitreise. HC
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