Sport: Die Nachwuchschefin will nicht mehr
Sabine Seidel legte beim FFC Turbine Potsdam alle Ämter nieder
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Sabine Seidel mag nicht mehr – am letzten Freitag hat sie beim FFC Turbine Potsdam alles hingeschmissen. In einem Schreiben an Vereinschef Günter Baaske legte sie „mit sofortiger Wirkung meine Funktionen als Nachwuchsleiterin, Trainerin und Mitglied des erweiterten Vorstandes des 1. FFC Turbine Potsdam“ nieder.
Die 49-Jährige, die einst als Stürmerin zu fünf DDR-Meistertiteln Turbines beitrug und als Trainerin die B-Juniorinnen des Vereins seit 2000 zu fünf Deutschen Meistertiteln führte, kümmerte sich seit zwanzig Jahren im Verein um den Nachwuchs. Ihren jetzigen Schritt begründet sie unter anderem mit einem fehlenden Vereinsmanagement, „das ein Miteinander auch der im Nachwuchsbereich tätigen ehrenamtlichen Übungsleiterinnen und Mitarbeiterinnen ermöglicht“. Außerdem sieht sie das Vertrauensverhältnis zwischen sich und dem Sportlichen Leiter des Fußball-Clubs, Bernd Schröder, nachhaltig gestört. Das Fass zum Überlaufen brachte aus ihrer Sicht eine für den vergangenen Sonnabend anberaumte Nachwuchs-Beratung des FFC, „obwohl bekannt war, dass ich an diesem Tag nicht teilnehmen konnte. Meine eigenen Terminvorschläge blieben unberücksichtigt.“ Im Vorfeld sei ihr schon andernorts von der Suche Turbines nach einem neuen Trainer für das Regionalliga-Team – das sie bislang betreute – berichtet worden.
Turbines Cheftrainer Bernd Schröder, bestätigt die am Sonnabend stattgefundene Nachwuchs-Sitzung. „Wir müssen in diesem Bereich dringend einiges neu ordnen“, erklärte er. „Aber niemand will Sabine Seidel weg haben. Sie hat als Trainerin der B-Juniorinnen und der Regionalliga-Mannschaft, als Vorsitzende des Frauen- und Mädchenausschusses des Landesverbandes und als Zeugwart der U19- und U20-Nationalmannschaft mehr Aufgaben, als allein zu stemmen sind. Um sie zu entlasten, brauchen wir noch einen guten Trainer für die B-Mädchen und einen Koordinator für das Zusammenwirken von Sportschule, Stützpunkt und Verein.“ Der Vorstand, so Schröder, wolle noch einmal mit Sabine Seidel reden und sie zum Weitermachen bewegen.
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