Landeshauptstadt: „Die neue Strecke bringt uns zehn Minuten mehr Zeit“
Gestern wurde die Ortsumgehungsstraße Drewitz eröffnet, die das Gewerbegebiet Potsdam-Süd mit der Autobahn 115 direkt verbindet
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Gestern wurde die Ortsumgehungsstraße Drewitz eröffnet, die das Gewerbegebiet Potsdam-Süd mit der Autobahn 115 direkt verbindet Drewitz – Der Fahrzeit vom Industriegebiet Potsdam-Süd zur Autobahnausfahrt Drewitz ist nun kürzer – gestern wurde die neu gebaute Ortsumgehung Drewitz feierlich eröffnet. „Die Straße entlastet die Bürger in Drewitz vom Verkehr und ist ein wichtiger Standortfaktor für das Gewerbegebiet“, sagte Reinhold Dellmann, der neue Staatssekretär im brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur, bei der Einweihung. Die Trasse verbindet nun die Straße „Verkehrshof“ in Potsdam-Süd mit der Trebbiner Straße kurz vor der Autobahn 115 und umgeht die Ortslage Drewitz östlich. Die neue zweispurige Bahn ist sieben Meter breit und kann mit 70 Kilometer pro Stunde befahren werden. Der Bau kostete 5,5 Millionen Euro. Notwendig waren dabei drei Brücken, darunter die Nuthequerung mit einer 55 Meter langen Spannbetonbrücke. Außerdem mussten 10 000 Quadratmeter Baugrund mit Hilfe von 3200 Fertigmörtel-Säulen befestigt werden. Insgesamt wurden 34 500 Säulenmeter verbaut und 60 000 Kubikmeter Erde bewegt. Für den Schutz der Natur gibt es zum Beispiel Durchlässe für Tiere. Der 350 Meter lange Rehgraben wurde verlegt und renaturiert. Die Bauzeit der Ortsumgehung dauerte 19 Monate und blieb damit „trotz des schlechten Baugrunds im Limit“, wie es Staatssekretär Dellmann formulierte. Länger dauerten die Planungen. „Schon 1991 war die Ortsumgehung hier ein Thema, da nach der gesamte neue Lastverkehr durch unseren Ort fuhr“, sagt Edgar Backhaus, der Vorsitzende der Drewitzer Bürgerinitiative. Er erlebte den gesamten Prozess mit – vom Raumordnungsverfahren ab 1995, dem Planfeststellungsverfahren ab 1999, die erfolglosen Klagen von Umweltschützern gegen die Straße 2000 bis 2002 und schließlich den ersten Spatenstich am 28. März 2003. „Das war wirklich für mehr als ein Jahrzehnt ein Dauerthema für mich“, zeigte sich Backhaus zufrieden. Nun sollen die Feinjustierungen für die Straße folgen: „Für die optimale Ausschilderung der Ortsumgehung sind wir auch auf die Hilfe der Bürger vor Ort angewiesen“, sagte Dellmann. Auf Anfragen, wie die Anwohner an der neuen Trasse Radfahren oder diese ohne Ampel überqueren sollen, erklärte Werner Schwarz, Leiter des Landes-Straßenbauamts: „Das muss noch geklärt werden, im Planungsverfahren hat dies niemand gefordert.“ Zufrieden zeigten sich Unternehmer im Gewerbegebiet Potsdam-Süd. Jörg Röding, Leiter der Teltomat-Spedition, sagte: „Durch die Umgehung bekommen wir zehn Minuten mehr, in unserer Branche ist das viel Zeit.“ Trotz der neuen Straße will Rödung, von dessen Betrieb täglich rund 100 Brummis starten, bei Fahrten auf die A9 weiter Bergholz-Rehbrücke durchfahren. Dort kämpfen Bürger für ein LKW-Nachtfahrverbot. HK Seite 17
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