Sport: „Die Niederlage hat uns den Druck genommen“ Potsdams SC-Volleyballerinnen spielen am Samstag beim abstiegsgefährdeten VC Schwerte 02
Es war schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit Julia Plaschke zu Wochenbeginn ihre Sicht der Dinge darlegte. Der nun zehn Tage zurück liegenden Niederlage im Heimspiel gegen den VC Olympia Berlin (1:3) gewann die Mittelblockerin des SC Potsdam im Nachhinein sogar Positives ab.
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Es war schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit Julia Plaschke zu Wochenbeginn ihre Sicht der Dinge darlegte. Der nun zehn Tage zurück liegenden Niederlage im Heimspiel gegen den VC Olympia Berlin (1:3) gewann die Mittelblockerin des SC Potsdam im Nachhinein sogar Positives ab. Dreizehn Spiele in Folge hatte der Tabellenführer der 2. Volleyball-Bundesliga Nord zuvor erfolgreich gestalten können. Sportlich war er dabei oft deutlich überlegen. Im Unterbewusstsein hat dieser Umstand die Spielerinnen scheinbar doch mehr unter psychische Zwänge gesetzt als angenommen. „Wir sind den Druck jetzt los. Die Niederlage hatte fast befreiende Wirkung“, beschreibt Julia Plaschke ihre im Mannschaftstraining getätigten Beobachtungen.
Was folgt nun? Erst einmal die weite Anfahrt zu einer von der Papierform her lösbaren Tagesaufgabe. Die Reise geht am Sonnabend nach Nordrhein/Westfalen zum VC Schwerte 02, der derzeit akut abstiegsgefährdet ist. Alle vier in diesem Jahr bislang zur Austragung gebrachten Meisterschaftsspiele hat der frühere Traditionsverein verloren. Es erscheint also einigermaßen unwahrscheinlich, dass dem SC Potsdam in drei Tagen eine Niederlage drohen könnte (Spielbeginn 19.30 Uhr).
Der 1.VC Schwerte als Vorgängerverein des heutigen Zweitligisten zählte in der Spielzeit 1976/77 zu den Gründungsmitgliedern der eingleisigen Frauen-Bundesliga. Zwei Mal wurde er Deutscher Meister. Ende der neunziger Jahre führten wirtschaftliche Probleme zu einem Rückzug aus der 1. Bundesliga. Zwischenzeitlich verschwand der Verein sogar auf Jahre hinaus in der Regionalliga. Erst im vergangenen Jahr kehrte er in die 2. Bundesliga zurück und versucht, mit seinem vom Altersschnitt her sehr jungen Aufgebot die Klasse zu halten. Mitte Oktober überraschte er im Hinspiel den SC Potsdam, gewann die ersten beiden Sätze knapp und verlor dann noch mit 2:3.
Der Tabellenführer bereitet sich mit bewährtem Rhythmus auf die Partie in der Nähe von Dortmund vor. Heute steht ein Athletiktraining auf dem Programm. Morgen Abend steht dann das Abschlusstraining an. Der SC Potsdam wird am Sonnabend wahrscheinlich alle Spielerinnen zum Einsatz bringen können. Auch Claudia Ahlert ist nach überstandener Erkältung wieder einsatzfähig. Trainer Volker Knedel hat somit auf allen Positionen die Möglichkeit, im Bedarfsfall zu variieren. Im bisherigen Meisterschaftsverlauf hat sich dies als entscheidender Vorteil gegenüber anderen Spitzenteams wie Alemannia Aachen und dem SC Union Emlichheim erwiesen.
Nach wie vor bleibt die Sicherung der Tabellenführung vorrangiges sportliches Ziel des SC Potsdam. Julia Plaschke bestätigte dies und gab zu erkennen, dass die aktuellen Rahmenbedingungen dafür sich auch nach jüngsten Niederlage nicht verändert haben. „Wir haben dieses Spiel unbeeindruckt weg gesteckt. Es dürfte am kommenden Sonnabend keinerlei Folgen auf unser Spiel haben“, glaubt sie.
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