INTERVIEW: „Die Planung läuft nicht unkoordiniert“

Herr Becker, wegen der vielen Baustellen werden Potsdamer Autofahrer in den Sommerferien häufig im Stau stehen. Dann wird es wieder Kritik geben, dass die Baustellenplanung chaotisch ist

Die Planung läuft nicht unkoordiniert. Im Gegenteil, wir versuchen die Baustellen aufeinander abzustimmen und in die Ferienzeit zu verlagern, wenn es bis zu 20 Prozent weniger Verkehr in der Stadt gibt. Zudem versuchen wir bestimmte Baustellen, die nah beieinander liegen, möglichst im Zusammenhang abzuwickeln, damit sich die Belastungen in Grenzen halten. Prinzipiell gilt, dass die Baustellen aber für die Bürger durchgeführt werden – so muss etwa die Bahn auf sicheren Schienen fahren.

Doch warum müssen Sie gleichzeitig die Humboldtbrücke und die Breite Straße umbauen – das sind doch die zentralen Verkehrswege der Stadt?

Das ging fördermitteltechnisch leider nicht anders. Ursprünglich sollte die Humboldtbrücke bereits saniert sein. Es gab keine Chance, das zu entzerren.

Und warum kommen nun noch weitere Baustellen dazu?

Das liegt unter anderem an dem langen Winter, durch den sich einige nötige Maßnahmen verzögert haben. Dafür müssen wir nun in den Sommer ausweichen. Es ist klar, dass dies alles Geduld und Kompromissbereitschaft von den Verkehrsteilnehmern erfordert.

Was empfehlen Sie denn Menschen, die auf das Auto angewiesen sind und nicht auf ein Fahrrad umsteigen können?

Ich empfehle dringend, die Rush Hours in Potsdam zwischen halb acht und halb neun am Morgen und zwischen halb vier und halb sechs am Nachmittag zu meiden. Zudem sollte man versuchen, die Baustellen – etwa in der Breiten Straße – zu umfahren. Ein Allheilmittel gegen den Stau gibt es aber nicht.

Reik Becker ist im Potsdamer Rathaus der Bereichsleiter für das Verkehrsmanagement und die

Straßenbeleuchtung. Mit ihm sprach Henri

Kramer.