Sport: Die Potsdamer RG gibt sich gelassen

Die Potsdamer Rudergesellschaft sieht die Situation ihrer Sportart in der Landeshauptstadt nach der am Sonntag erfolgten Gründung des Olympischen Ruder-Clubs (ORC) Potsdam „gelassen“, wie es ihre Vorsitzende Corina Wartenberg–Zschuppe am Montag formulierte. „Die PRG bleibt Träger des Bundestützpunktes, der natürlich allen Kadersportlern offen steht. Das ist vertraglich gebunden, der Vertrag von 1992 ist unbefristet“, erklärte die 52-jährige Freizeitruderin, die Ende August bei der Wahl eines neuen PRG-Vorstandes die Kampfabstimmung gegen die vierfache Olympiasiegerin Kathrin Boron mit 42:36 Stimmen gewonnen hatte (PNN berichteten).

Am Sonntag war der ORC Potsdam von bisherigen Leistungssportlern, Trainern und weiteren Mitgliedern der PRG gegründet worden, um „den Kinder- und Jugendsport sowie den Leistungssport in der Sportart Rudern zu fördern“, wie es in seiner Satzung heißt. Zur Präsidentin des neuen Vereins wurde Kathrin Boron gewählt. Gründungsmitglieder artikulierten immer wieder ihre Sorge, dass eine optimale Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2012 durch die nun ausschließlich aus Breitensport-Vertretern bestehende PRG-Führung nicht mehr gewährleistet sei. „Auch der neue PRG-Vorstand will den Leistungssport weiter fördern. Es gibt keine anderen Bestrebungen“, sagte Wartenberg-Zschuppe gestern. „Alles andere sind gezielte Falschinformationen, um die Athleten zu verunsichern.“ Einen großen Mitgliederschwund befürchtete sie am Montagnachmittag nicht. „Uns liegen noch keine massenhaften Austrittserklärungen vor“, sagte sie. Fristgemäß müsste die PRG-Mitgliedschaft bis Ende September gekündigt werden. Michael Meyer