Von Henner Mallwitz: Die Power behalten
Der SV Babelsberg 03 steht dicht an den Abstiegsplätzen und will morgen Braunschweig schlagen
Stand:
Wut oder Frust? Bei Almedin Civa und seiner Mannschaft herrschte nach der 1:2-Niederlage gegen Kickers Offenbach am vergangenen Freitag eigentlich nur Enttäuschung. „Da hatten wir die besten Chancen, endlich mal wieder drei Punkte einzufahren“, sagt Civa, der mit seinem Tor für die 1:0-Führung gegen den Tabellenführer der Dritten Liga sorgte. „Wir haben zwar gut gespielt, am Ende aber das Spiel aus der Hand gegeben.“ Der Sieg oder zumindest ein Punkt beim haushohen Favoriten war so nah – am Ende fuhren die Nulldreier abermals geschlagen nach Hause und stehen mit nunmehr 13 Punkten nicht mehr all zu weit von den Abstiegsrennen entfernt. Allerdings spielen Jena und die Reserveteams aus München und Bremen noch mit und behaupten das Tabellenende.
Nun soll der Bock endlich umgestoßen und ein Erfolg eingefahren werden. Doch ausgerechnet gegen Eintracht Braunschweig dürfte das morgen ein sehr schwieriges Unterfangen werden. Der derzeit Tabellendritte kommt mit einer außerordentlich starken Offensivabteilung an den Babelsberger Park – das Torverhältnis von 30:7 ist dafür der beste Beweis.
Allerdings gehen die Gastgeber hochmotiviert ins Spiel. „Wir haben nicht zuletzt in Offenbach gezeigt, dass wir gegen alle mithalten können“, sagt Civa, der mit 38 Jahren auf die wohl größte Erfahrung im Team des Drittligaaufsteigers verweisen kann. „Viele haben uns doch nicht einmal zugetraut, dass wir soweit kommen. Das ist Motivation genug.“ Eine klare Ansage an seine Mannschaft hat Civa außerdem: „Über den Kampf gehen und dann spielen.“
Dass dies keine leichte Aufgabe ist, weiß der Babelsberger Routinier. Braunschweig, so sagt Civa, schätze er als sehr stabile Mannschaft ein, die vom Papier her den Babelsbergern durchaus überlegen sei. „Wenn wir aber so auftrumpfen wie in Offenbach, könnte es klappen. Die waren eine Stunde lang auch von unserem Spiel sehr überrascht.“
Das sah dort allerdings auch ein wenig anders als gewohnt aus. Trainer Dietmar Demuth hatte die normale 4-2-3-1-Taktik geändert und brachte den Tabellenführer damit in Schwierigkeiten. „Wir wollten den Gegner überraschen und vom Tor fernhalten“, sagt der Coach. „70, 80 Minuten lang ist uns das ja auch gelungen.“ Hinter die Karten lässt sich Demuth zwar nicht schauen – gut möglich allerdings, dass er auch dem sturmstarken Team um Trainer Torsten Lieberknecht so begegnen wird. „Wichtig ist am Ende aber nur, dass wir die in Offenbach gezeigte Power behalten“, sagt Demuth, der bis auf Onur Bayram und den jetzt erst wieder ins Training eingestiegenen Anton Müller alle Mann an Deck hat und sich auf eine stimmungsvolle Kulisse freut. „Braunschweig kommt bestimmt mit 2000 Fans, wir haben auch 1500“, sagt er. Und klingt dabei nicht so ganz zufrieden.
Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
Henner Mallwitz
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