Landeshauptstadt: Die Retter der Kröten
Naturschutzhelfer ab März wieder im Einsatz
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Erd- und Knoblauchkröte, Moor-, Gras- und Teichfrosch werden bei ihrer Frühjahrswanderung zwischen Lebensraum und Laichgebiet auch in diesem Jahr vor dem Verkehrstod bewahrt. Auf einen in den Medien veröffentlichten Aufruf hin meldeten sich innerhalb weniger Tage so viele Helfer, dass der Aufbau der Zäune, die die Tiere am Überqueren der Fahrbahn hindern, sowie die Kontrolle der Fangeimer, in denen sie sich sammeln, für jeden Tag gesichert ist.
Am Mittwochabend stellte Dr. Claudia Walter, in der Stadtverwaltung für den Biotop- und Artenschutz zuständig, gemeinsam mit Potsdams Naturschutzhelfern genaue Einsatzlisten auf, die auch die Zählung und Artenbestimmung der Amphibien einschließen. Darin noch unsichere, neu hinzugekommene Helfer können mit „Urgesteinen“ des Naturschutzes wie Manfred Miethke, ansonsten für die Wasservogelzählungen verantwortlich, oder Karlheinz Lehmann mitgehen und von ihnen lernen.
Aufgebaut werden die Zäune wegen der anhaltend kalten Witterung, die die Krötenwanderung verzögert, wahrscheinlich erst Ende Februar/Anfang März an der Katharinenholzstraße und an der Eichenallee, wo der durch das Krongut Bornstedt angestiegene Verkehr den Schutz besonders dringlich macht. Hier wünschte sich Claudia Walther eine Leiteinrichtung mit Amphibientunnel, wie sie am Werderschen Damm bereits besteht. „Dazu sind wir aber auf Sponsorenhilfe angewiesen“, erklärt sie. An der Amundsenstraße werden keine Zäune mehr aufgestellt, denn die Erdkröten der Düsteren Teiche bevorzugen zum Überqueren der Fahrbahn die verkehrsarme Lindstedter Chaussee. Dafür sind einige Straßenabschnitte im neuen Ortsteil Groß Glienicke hinzugekommen, aber da habe Naturschutzhelfer Jann Biermann alles im Griff.
Durch die Schutzmaßnahmen konnte der zwischen 700 und 800 Tieren liegende Bestand in den letzten Jahren stabil gehalten werden. Um ein Vielfaches höher ist er an den Nudower Teichen, die vom Kreisverband „Havelland“ Potsdam des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) betreut werden. Hier hat die Helferin Hanna Peter an einem einzigen Tag 444 Kröten und Frösche über die Straße getragen.E. Hohenstein
Wer bei weiteren Natur- und Tierschutzprojekten helfen will, meldet sich bei der Stadtverwaltung, Tel.: 289 28 56, dem NABU, Tel.: (0331) 81 04 32, oder dem BUND und Tel.: (0331) 237 001 41.
E. Hohenstein
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