
© Andreas Klaer.
Eklat an der Weißen Flotte: Die Retter des Lustgartens ausgepfiffen
Zwei Strafanzeigen nach einer Konfrontation von Weisse-Flotte-Mitarbeitern und Gegnern des Flottenneubaus: Bei einer Demonstration war es am Montagabend zu einem heftigen Aufeinandertreffen gekommen.
Stand:
Potsdam - Die Stimmung war aufgeheizt: Nach einem Aufeinandertreffen von Mitgliedern der Bürgerinitiative „Rettet den Lustgarten“ und Mitarbeitern der Weissen Flotte Potsdam bei einer Demonstration am Montagabend werden Vorwürfe laut. Lustgartenretter beschuldigen Flottenmitarbeiter, sie bedrängt und in ihrem Demonstrationsrecht eingeschränkt zu haben. Während die einen im Neptunbecken des Lustgartens schwimmende Lichter aussetzten, um damit gegen einen geplanten Servicebau der Flotte direkt an dem historischen Becken zu protestierten, führten die anderen Transparente mit der Aufschrift „Schluss mit lustig, es geht um unsere Arbeitsplätze!“ mit sich. Wie es gegenüber den PNN hieß, seien die Lustgartenretter von den Flottenmitarbeitern regelrecht eingekesselt worden.
Zudem hätten die Flottenmitarbeiter die Lustgarten-Freunde mit Trillerpfeifen, Martinshörnern und Fanfaren ausgepfiffen. Der Potsdamer CDU-Chef von Potsdam-West, Wieland Niekisch, sprach in einer Erklärung von einer „völlig deplatzierten Provokation“ durch die Weisse Flotte, wenn deren Mitarbeiter „in derart primitiver und herablassender Weise die begründeten Anliegen einer Bürgerinitiative niederbrüllen und niederpfeifen“. Ein Mann aus der Bürgerinitiative, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, sagte, beim Lärm sei die Schmerzgrenze überschritten worden. Nach Aussage eines Mitglieds der Bürgerinitiative, , seien die Lustgartenretter von den Flottenmitarbeitern „regelrecht eingekesselt worden“. Der Mann erklärt: „Wir waren umzingelt, wir standen Körper an Körper und kamen nicht mehr raus.“ Die Situation habe kurz vor der Eskalation gestanden: „Ein Wunder, dass an diesem Abend nichts passiert ist, dass niemand die Nerven verloren hat.“ Durch die Umzingelung habe der Tatbestand der Freiheitsberaubung vorgelegen: „Das war ein körperlicher Angriff.“ Der Potsdamer, dessen Name den PNN bekannt ist, hat nach eigenen Angaben bei der Polizei zwei Anzeigen aufgegeben – gegen Unbekannt und gegen die Weisse Flotte. Zudem habe er Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Polizei erhoben, da diese am Montagabend nicht eingeschritten sei. Eine am Dienstag gestellte E-Mail-Anfrage der PNN an die Polizei blieb bis Mittwochabend unbeantwortet.
Mehr zum Thema lesen Sie in der DONNERSTAGAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN
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