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Jubel. Der SC Potsdam konnte endlich ersten Sieg in neuer Halle feiern.

© O.Möldner

Sport: Die Revanche ist geglückt

Trotz Verletzung und alter Nervenschwäche im vierten Satz gewann der SC Potsdam das Derby gegen den Köpenicker SC mit 3:2

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„Das Gefühl ist großartig. Ich denke, jetzt ist der Knoten geplatzt“, sprühte es aus der überglücklichen Patricia Grohmann nach dem 3:2-Derbysieg des SC Potsdam über den Köpenicker SC am späten Sonntagnachmittag in der MBS-Arena heraus. „Heute war genau das richtige Spiel, um zu zeigen, was wir können“, so die 22-Jährige. Von Beginn an zeigten die Potsdamer Erstligistinnen, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen und sich für die 2:3-Niederlage im Hinspiel revanchieren wollten.

Zwar lagen die Gastgeberinnen zur ersten technischen Auszeit noch mit 6:8 gegen den Tabellenneunten hinten, kämpften sich dann jedoch heran, zogen an den Berlinerinnen vorbei und gewannen den ersten Satz verdient mit 25:19. Auch im zweiten Satz dominierte das Team um Trainer Alberto Salomoni. Während der KSC-Trainer munter die Spielerinnen durchwechselte, um ein Mittel gegen die starken Potsdamerinnen zu finden, konnte Salomoni auf seine starke Startsechs vertrauen. Besonders Grohmann, die nach der Partie vom Köpenicker Trainer als wertvollste Spielerin geehrt wurde, fand nach überstandener Bauchmuskelverletzung zu alter Stärke zurück.

Mit dem zweiten deutlichen 25:18-Satzgewinn schienen die Weichen bereits auf Sieg gestellt. Doch im dritten Satz dann der Schock: Diagonalspielerin Lucia Daniela Fresco knickte bei der Landung nach einem Block mit dem linken Fuß um und blieb unter Schmerzen liegen. Die argentinische Nationalspielerin konnte von nun an nur noch zuschauen. Für sie kam Kristina Schlechter ins Spiel. Die genaue Diagnose und wie lange die 20-jährige Fresco ausfallen wird, wird erst am Montag nach der MRT-Untersuchung feststehen. „Ich hoffe, es ist nichts zu Schlimmes, denn wir brauchen sie“, sagte Grohmann nach dem Spiel.

Nach dem Satzverlust dominierten die Potsdamerinnen jedoch auch im vierten Satz wieder deutlich. Unsicherheiten in den Reihen der Köpenickerinnen häuften sich und der SCP nutzte jede Chance, um zu punkten. Beim Stand von 23:15 war der Sieg so gut wie klar. Doch für das, was dann passierte, fand auch Grohmann nach dem Spiel keine Erklärung: „Ich weiß nicht, was da dann immer los ist bei uns.“ Die alte Nervenschwäche, die die Potsdamerinnen in der laufenden Saison schon so oft um den Erfolg gebracht hatte, war zurückgekehrt. Eine Neun-Punkte-Serie der Berlinerinnen führte zum 23:23-Ausgleich. Mit 25:27 wurde der fest geglaubte Satzgewinn dann sogar noch abgegeben. So ging es, wie bereits im Hinspiel des Berlin-Brandenburg-Derby in den alles entscheidenden Tiebreak. Doch hier bewiesen die Potsdamerinnen Kampfgeist. Die Salomoni-Schützlinge kämpften um jeden Punkt und konnten am Ende den ersten Sieg in ihrer neuen Heimspielstätte am Luftschiffhafen feiern.

„Für die Zuschauer mussten wir es doch spannend machen“, scherzte Grohmann nach dem Krimi. „Ein 3:0-Sieg wäre doch langweilig gewesen. Wir wollen doch, dass die Leute wiederkommen.“ Auch Trainer Salomoni war nach dem Abpfiff mehr als erleichtert. Heiser erklärte er: „Die Mannschaft hat heute großes Herz gezeigt. Ich bin stolz auf die Leistung der Mädels.“

Luisa Müller

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