
© Olaf Möldner
Von Thomas Gantz: „Die Sache ist noch längst nicht durch“
Potsdams VfL-Handballer gehen als Dritter der 2. Bundesliga Nord in ein schweres Jahres-Restprogramm
Stand:
Die Handballer des VfL Potsdam befinden sich, was ihr Saisonziel betrifft, weiterhin im Plan. Am vergangenen Freitag verbesserten sie sich durch ein mühevolles 32:31 über den TSV Altenholz auf den dritten Tabellenplatz der 2. Bundesliga Nord (PNN berichteten). Der Blick auf das aktuelle Tableau dieser Spielklasse verführt die Spieler und ihren Trainer Rüdiger Bones jedoch keinesfalls zu falschen Schlüssen. „Wir haben auch heute wieder gesehen, wie ausgeglichen die Liga besetzt ist. Jedes einzelne Spiel ist neu und muss von uns gerade in der jetzigen Phase konzentriert angegangen werden“, bemerkte Bones nach der Partie gegen den Viertletzten, der in Potsdam einen sehr guten Eindruck hinterließ.
Im näheren Umfeld der Mannschaft ließ sich vor drei Tagen ein merklich erhöhtes Maß an Nervosität vernehmen. Ursächlich hängt dies mit den anspruchsvollen Ansetzungen der kommenden Wochen mit Spielen in Hildesheim, gegen Minden in Magdeburg und kurz vor Weihnachten gegen Post Schwerin zusammen. Und natürlich mit der Tatsache, dass im Wettstreit um den zur direkten sportlichen Qualifikation erforderlichen neunten Tabellenplatz nun offenbar auch Essen und Emsdetten konsequenter als bislang zur Sache gehen. Das 37:27 von TUSEM Essen über den Tabellenführer und allgemein als Topfavoriten gehandelten TSV GWD Minden machte auch in Potsdam schnell die Runde und sorgte für Erstaunen. „Die Sache ist noch längst nicht durch. Es könnte schon sehr bald richtig eng für uns werden“, war eine nach dem Sieg über Altenholz häufig zu hörende Mutmaßung von Besuchern des drittletzten Heimspieles dieses Jahres.
Geäußert wurde sie vor dem Hintergrund, dass die Mannschaft auf Grund gesundheitlicher Einschränkungen einiger Spieler diesmal nicht das gewohnte Tempo gehen konnte, sondern sich regelrecht zum Sieg schleppen musste. Und das gegen ein Team aus der Nähe Kiels, dessen Spielertrainer Torge Greve die neue Zweite Liga hinterher im Pressegespräch als „Hirngespinst“ abtat. Greve: „Wir versuchen natürlich, dort reinzukommen, haben in Altenholz jedoch nur begrenzte wirtschaftliche Möglichkeiten.“ Da den Verein offenbar auch die vielen sehr weiten Fahrten in den Süden Deutschlands abschrecken, geht bei den immerhin seit sechzehn Jahren ununterbrochen in der 2. Bundesliga Nord spielenden Norddeutschen demnächst wohl eine Ära zu Ende .
Anders beim VfL Potsdam. Dort kann neben immer vorhandenem gemeinschaftlichem Willen auch individuelle Klasse eingebracht werden, mit der sich Spiele bestimmen und entscheiden lassen. Enrico Bolduan hatte auch diesmal nicht nur seiner Trefferausbeute wegen einen sehr guten Tag. Zuletzt beim 30:31 in Nordhorn warf er zehn Tore, diesmal waren es sieben. Auch Victor Pohlack brachte es auf sieben Treffer. Der Wille des Rückraumspielers, sich von in den vergangenen Wochen fast permanent auftretenden Rückenproblemen nicht einschränken zu lassen, ist bemerkenswert. Im Tor bot der in der ersten Halbzeit für Gabor Pulay gekommene Matthias Frank ebenfalls Bemerkenswertes.
Thomas Gantz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: