
© L. Müller
Sport: Die Sache mit der Nase
Fünf Potsdamer Schwimmer starten bei der Jugend-EM in Posen
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Maximilian Bock war gerade beim Einschwimmen für das Finale der Jugend-Europameisterschaften über die 1 500 m Freistil, als ihm ein anderer Schwimmer unaufmerksam mit voller Kraft den Ellbogen auf die Nase rammte. Die Folge war starkes Nasenbluten. Dem damals 16-Jährigen blieben nur noch 30 Minuten bis zum Start. Dennoch schwamm der Potsdamer den Wettkampf mit und beendete ihn mit seiner persönlichen Bestzeit von 15:24 Minuten. Platz fünf. Sein bisher größter Erfolg. Das war im vergangenen Jahr in Antwerpen.
Heute macht sich Maximilian Bock erneut auf die Reise zur Jugend-Europameisterschaft. In diesem Jahr findet sie vom 10. bis 14. Juli 2013 im polnischen Posen statt. 400 Schwimmer aus zwölf europäischen Ländern schwimmen dann um die Medaillen. Zunächst geht es für den gebürtigen Fürstenwalder allerdings erst einmal noch zum Kurztrainingslager nach Berlin, wo sich die 16 Jungen und 16 Mädchen, die zur Deutschen Jugendnationalmannschaft gehören, treffen und von dort aus gemeinsam am Sonntag mit dem Bus nach Posen reisen. Mit dabei sind auch Anna-Stephanie Dietterle, Nele Klein, Sonnele Öztürk und Carl-Louis Schwarz. Alle fünf besuchen die Sportschule in Potsdam und trainieren am Schwimmstützpunkt am Luftschiffhafen. „Wir haben hier sehr gute Bedingungen“, sagt Bock. „Die Sportschule in Potsdam ist super auf den Sport angepasst.“ Zehn Mal steigen die jungen Sportler in der Woche ins Becken. Hinzu kommen noch mindestens vier Athletikeinheiten.
In der Ferienzeit, wenn alle anderen Schüler in den Urlaub fahren, wartet auf die Sportschüler das Saisonhighlight, auf das sie das ganze Jahr hingearbeitet haben. Zum letzten Mal starten Bock, Schwarz, Klein und Dietterle bei der Europameisterschaft der Jugend. Ab der nächsten Saison gehören sie zu den Erwachsenen. Bei den Mädchen ist das bereits mit 16 Jahren der Fall, bei den Jungen erst mit 18 Jahren. „Wir Mädels sind quasi früher fertig mit der körperlichen Entwicklung als die Jungs und können uns so schon etwas früher mit den Erwachsenen messen“, erklärt die 16-jährige Anna-Stephanie Dietterle.
Für ihren letzten europäischen Auftritt haben sich die Potsdamer große Ziele gesteckt: Dietterle, die zum nächsten Schuljahr ebenso wie Sonnele Öztürk vom Potsdamer Luftschiffhafen an den Stützpunkt nach Berlin wechseln wird, möchte auf ihren Strecken über 50 und 100 Meter Freistil und 50 Meter Rücken persönliche Bestzeiten schwimmen und Öztürk peilt als Altersklassenrekordhalterin über die 200 Meter Rücken auf jeden Fall das Podium an. Auch für Carl-Louis Schwarz heißt das Ziel auf den Strecken 50 und 100 Meter Rücken ein Podestplatz.
Der einzige qualifizierte Langstreckenschwimmer aus Potsdam, Maximilian Bock, will in diesem Jahr seinen fünften Platz vom Vorjahr toppen und ebenso unter den ersten drei landen. Sein Trainingskollege Schwarz hat schon gewitzelt, dass er ihm beim Einschwimmen noch eins auf die Nase gibt. Vielleicht hilft es ja auch dieses Mal. Luisa Müller
Luisa Müller
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