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Sport: Die Saison ist noch lang

Peter Vollmann, Trainer von Holstein Kiel, relativiert die Bedeutung des Spitzenspiels gegen Babelsberg

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Peter Vollmann hat im Fußball schon viel erlebt. Der 50-Jährige spielte einst für Rot-Weiß Lüdenscheid und trainierte später Wattenscheid 09, Fortuna Köln, den KFC Uerdingen, Eintracht Trier und Eintracht Braunschweig. Vollmann war zwischenzeitlich auch für jeweils zwei Jahre in Ghana und Südafrika tätig. Mit dem KSV Holstein Kiel, den er seit zwei Jahren betreut, erwartet er morgen den SV Babelsberg 03 zum Regionalliga-Spitzenspiel (15 Uhr, Holstein-Stadion).

Am vergangenen Samstag verlor Holstein Kiel nach zuletzt sieben Siegen in Folge bei Hansa Rostock II mit 1:3. Fürchten Sie Spätfolgen?

Wir waren in Rostock die bessere Mannschaft, haben die Partie jedoch verdaddelt, weil wir eine Vielzahl guter Chancen nicht nutzen konnten. Im Fußball ist dies nicht außergewöhnlich. Diese eine Niederlage wirft uns nicht aus der Bahn.

Was erwarten Sie vom Spitzenspiel?

Ich überhöhe die Bedeutung dieser Partie nicht. Die Saison ist noch lang, am Mittwoch wird nicht etwa die Meisterschaft entschieden. Wir freuen uns auf die Partie. Ärgerlich ist der Zeitpunkt des Spielbeginns. Uns bringt er erhebliche wirtschaftliche Verluste. Unsere Flutlichtanlage bringt nicht die vorgeschriebene Beleuchtungsstärke von 400 Lux. Wenn 3000 Zuschauer kommen, bin ich zufrieden.

Spricht man über den Sport in Ihrer Stadt, kommt man keinesfalls am THW Kiel vorbei. Wie lebt es sich als Fußballverein an der Seite der weltbesten Klubvertretung im Handball?

Es gibt keine wirklichen Interessenkonflikte.Wir können gut miteinander leben. Die Handballer kennen ihren Stellenwert in der Stadt. Wir haben unsere Nische gefunden und kommen gut zurecht, zumal sich die Fangruppen grundlegend voneinander unterscheiden. Wir nehmen uns nichts weg, falls sie das meinen sollten.

Wohin soll sich Holstein Kiel in den kommenden Jahren entwickeln?

Es ist unser Ziel, in zwei Jahren den Drittliga-Aufstieg zu erreichen. Bei nur einem Aufsteiger pro Saison braucht man dazu auch etwas Glück. Teile unserer Anhänger sehnen sich auch nach der 2. Bundesliga. Ich habe das im Hinterkopf, obwohl ich da Realist bin.

Warum? Nördlich von Hamburg gibt es keinen Bundesliga-Fußball.

Es wäre sicher sehr reizvoll, sich dort einmal zu probieren. Sagen wir mal so: Holstein Kiel ist kontinuierlich am Arbeiten, hat aktuell jedoch erst einmal den Anspruch, in der neuen Regionalliga möglichst gut auszusehen. Der Stamm unser ersten Männermannschaft setzt sich aus Spielern unserer ehemaligen U23-Vertretung zusammen. Wir haben eine junge Truppe, die sich auf alle Fälle noch entwickeln wird.

Können Sie gegen Babelsberg auf Ihr komplettes Aufgebot zurückgreifen?

Mit Jan Hoffmann fehlt uns ein wichtiger Offensivspieler. Er hat sich in Rostock am Sprunggelenk verletzt. Matthias Hummel ist wieder einsatzfähig, nachdem er in einem Pokalspiel Rot sah und zwei Spiele gesperrt wurde.

Das Interview führte Thomas Gantz.

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