Sport: Die Scharte auswetzen
Nach dem Unentschieden zum Bundesligaauftakt wollen die Judoka des UJKC Potsdam am Samstag vor heimischem Publikum das Hamburger Judoteam bezwingen
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Es war diese alte Weisheit, die sich am vergangenen Wochenende mal wieder bewahrheiten sollte. Da waren die Judoka des UJKC Potsdam zum Auftakt der Bundesligasaison mit den besten Siegesabsichten als vermeintlicher Favorit zum Aufsteiger Hertha Walheim gefahren, und alles, was sie aus Aachen mitbrachten, war ein Unentschieden. Zur großen Auswertung kam es unter der Woche dennoch nicht, denn: „Die Jungs haben alles richtig gemacht“, versicherte ihnen Coach Axel Kirchner. „Vor allem in den unteren Gewichtsklassen boten sie eine ansehnliche Leistung.“ In der Klasse bis 100 kg hatte es Potsdams polnischer Gaststarter Przemyslaw Matjaszek in der Hand, sein Team zum Sieg zu führen, doch ein Ippon Steffen Krügers machte den geplanten Erfolg zunichte. „Przemyslaw steckt voll in den Olympiavorbereitungen“, sagte Kirchner. „Und das konnte man deutlich spüren.“
Wiedergutmachung ist somit angesagt, und dazu haben Potsdams Mattenkämpfer am Samstag Gelegenheit. Um 15 Uhr empfangen die Männer in der Ballspielhalle Luftschiffhafen das Hamburger Judoteam, und auch dieser Gegner liegt den Gastgebern eigentlich gar nicht. Die Mannen aus der Hansestadt behaupteten sich zum Auftakt am vergangenen Wochenende daheim gegen das starke Team aus Frankfurt/Oder mit 7:5, was ihre Leistungsstärke klar unterstreicht.
Das Problem: Die Hamburger haben sich ausgerechnet in jenen Gewichtsklasse verstärkt, in denen auch die Potsdamer ihre größten Erfolgsgaranten haben. Wie beispielsweise in der Klasse über 100 kg den Usbeken Abdullo Tangriev, der bereits Dritter und Fünfter der WM wurde. Oder in der „81“ den Russen Dmitry Ogienko, der den Super-Weltcup in Moskau für sich entschied. „Eigentlich haben die fast die gesamte ehemalige russische Nationalmannschaft in ihren Reihen“, sagt Kirchner, der um die Stärke der Hamburger weiß. „Zu ihnen kommen mehrere sehr starke Deutsche, so dass wir auf der Hut sein müssen.“
Das werden die UJKC-Athleten in heimischen Gefilden mit Sicherheit sein. An der Aufstellung wird der Coach nichts ändern können – nicht zuletzt, weil er damit leben muss, dass sich die so wichtig gewordenen Polen Janusz Wojnarowicz und Przemyslaw Matjaszek sowie der Weißrusse Yuri Rybak voll in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele befinden.
Laut bisheriger Planung wird Kirchner also die gleiche Besetzung auf die Matte schicken, die das Unentschieden gegen Hamburg erkämpfte. In der Klasse bis 66 kg machte da Philipp Pohl von sich reden. Der 22-jährige Polizeianwärter stieß Anfang des Jahres zur Mannschaft und stellt eine echte Bereicherung dar, zumal der bisherige Erfolgsgarant Norman Helm von der 66 in die 73 wechselte. Aber auch auf den beiden „90ern“ Philipp Hollmann und Philipp Drescher liegen die Hoffnungen. Beide haben sich nach ihren Kreuzbandproblemen im vergangenen Jahr mächtig gesteigert und werden auch am Samstag wieder unter besonderer Beobachtung des Trainers stehen.
Henner Mallwitz
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