Sport: Die Scharte auswetzen

An das Spiel seiner Mannen gegen die Cottbuser Energie-Reserve denkt Dietmar Demuth nicht gern zurück. Unter der Woche war die 0:1-Heimniederlage des SV Babelsberg 03 vom vergangenen Spieltag allerdings doch noch mehrere Male ein Thema, denn um Auswertung und Fehlerbeseitigung war nicht nur der Trainer des Fußball-Regionalligisten bemüht. „Ich habe da keinen hundertprozentigen Einsatz gesehen“, bescheinigte Demuth seiner Elf. „An unserer Einstellung hat es gemangelt, am Kampf und an der Laufbereitschaft.“ Umso schmerzlicher sei die Niederlage gewesen, weil man mit den Cottbusern kein besonders starkes Team als Gegner hatte. „Die haben zwar eine solide Leistung geboten, aber da war einfach mehr für uns drin“, so Demuth.

Morgen nun erwartet der Hamburger SV II den SV Babelsberg 03 auf dem Wolfgang-Meyer-Sportplatz, und um die Schwere des Spiels ist sich Demuth im Klaren. „Die Bundesliga hat spielfrei, da werden die sich mit einigen Leuten aus der ersten Mannschaft verstärken“, vermutet der SVB-Chefcoach. „Leider werden wir nicht so ein Glück wie Braunschweig haben. Die setzten sich am vergangenen Wochenende mit 2:1 ja sozusagen gegen eine Hamburger A-Jugend- Mannschaft durch.“

Im Hinspiel mussten sich die Babelsberger mit 1:3 geschlagen geben, ansonsten müssen beide Teams den direkten Vergleich jedoch nicht scheuen. Beide Mannschaften haben nur noch theoretische Chancen, den begehrten zehnten Tabellenplatz zu erreichen. Die Babelsberger stehen mit 29 Punkten auf dem 15. Platz, die Hansestädter folgen ihnen mit der gleichen Punktzahl auf Rang 16.

Bei dieser Ausgangssituation geht es automatisch nicht um sehr viel – allenfalls darum, mit vollem Einsatz die Scharte vom vergangenen Wochenende auszuwetzen. Dadurch könnte sich wiederum auch der ein oder andere Spieler für Vertragsgespräche im Hinblick auf die kommende Saison empfehlen.

Einige werden in Hamburg jedoch nicht dabei sein. Neben Bastian Zenk, der sich im Cottbus-Spiel verletzte und lange ausfallen wird (siehe Kasten), fehlen auch Nadir Benchenaa wegen eines Bäderabrisses im rechten Sprunggelenk, Pascal Folie (Innenbandanriss im rechten Knie) und Maik Neumann, den eine Bänderzerrung im rechten Sprunggelenk plagt. „Das wird eine ganz harte Sache“, weiß Trainer Demuth, der zudem auf den gesperrten Manuel Stiefel verzichten muss. „Aber irgendwie werden wir das schon kompensieren.“ Gökhan Ahmetcik hat indes seine Knochenprellung im Fuß wieder auskuriert und hat zumindest schon wieder am Mannschaftstraining teilgenommen. Auch Slavomir Lukac, der mehrere Wochen unter Schmerzen im Sprunggelenk litt, hat inzwischen wieder voll mittrainiert.

Saisonziel der Hamburger Bundesliga- Reserve war eigentlich die Qualifikation für die dritte Liga. Umstrukturierungen im Team, Fluktuation und unkonstante Leistung ließen einem guten Saisonstart ein Abrutschen auf den 16. Platz folgen. Coach Karsten Bäron zeigt sich dennoch siegessicher: „Wir wollen gegen Babelsberg gewinnen.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz