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Landeshauptstadt: Die Schlössernacht wird leiser

Ticket-Verkauf startet: 2009 sollen auch Szenen aus dem „Fest der Weißen Rose“ nachgespielt werden

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Am kommenden Sonnabend beginnt ab 10 Uhr der Wettlauf um die Tickets für die Schlössernacht 2009. Dafür werden Hotlines über Telefon (01805/447 07 00) und im Internet (www.ticketonline.com) geschaltet. Die 33 000 Karten würden wie im Vorjahr innerhalb weniger Stunden ausverkauft sein, sagte Reinhard Mann für die veranstaltende Arbeitsgemeinschaft (ArGe) Schlössernacht gestern auf einer Pressekonferenz beim Mitsponsor Mittelbrandenburgische Sparkasse voraus. Damals liefen in kürzester Zeit 90 000 Bestellwünsche ein.

Ein paar tausend Tickets zurückzuhalten und am 15. August an Abendkassen zu verkaufen, wäre zu aufwendig, erklärte Mann. Die Potsdamer seien ohnehin privilegiert, da sie das Besucherzentrum der Stiftung und einige andere Direktverkaufsstellen nutzen können. Die Veranstalter hätten sich bemüht, die Karten gegenüber 2008 gerechter zu verteilen. Deshalb seien deutschlandweit Kontingente auch an Reisebüros und Hotels gegangen. Außerdem wies die ArGe als „Ersatz“ auf das Vorabendkonzert auf der Mopke am Neuen Palais hin. Dort spielt am 14. August die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie, mit anschließendem Rundgang durch den bereits illuminierten, aber dann noch nicht überfüllten Park und großem Feuerwerk. Dies kostet den Besucher 50 oder 60 Euro, etwas mehr als das auf 40 Euro plus Gebühren festgesetzte Ticket für die Schlössernacht. Wer sich die Jagd mit ungewissem Ausgang ersparen möchte, dem sichern Agenturen im Internet bereits Tage vor Beginn des offiziellen Verkaufs ein Ticket zu, bereits zu diesem Zeitpunkt für einen Preis von 85 Euro aufwärts.

Die 11. Schlössernacht soll „klassischer und leiser“ werden als ihre zehn Vorgängerinnen, kündigte Heinz Buri, der neue Marketingchef der Schlösserstiftung, gestern an. Dies gelte nicht für das Abschlussfeuerwerk, aber für den Charakter der Veranstaltungen und die Musikauswahl. Die leichte Korrektur der bisherigen Praxis wird auch dadurch unterstrichen, dass die Schlössernacht erstmals mit dem UNESCO-Emblem auf den Welterbestatus der Potsdamer Schlösser und Gärten aufmerksam macht.

Auch kündigt die ArGe an, Szenen aus dem Fest „Zauber der Weißen Rose“ nachzugestalten, das König Friedrich Wilhelm IV. 1829 für seine Schwester Alexandra Feodorowna, die mit ihrem Gemahl Zar Nikolaus I. Potsdam besuchte, im Neuen Palais und auf der Mopke ausgerichtet hatte. Allerdings könne dies laut Mann nur in „friderizianischer Sparsamkeit“ geschehen; mit lebenden Statuen, Hofdamen, Elfen, Stelzengängern, Schäferspielen, einer Balletttänzerin als lebender Pianouhr und sogar Pferde „carrousels“ in der Lindenavenue soll es dennoch prächtig werden. Zwar hat der 1786 verstorbene Alte Fritz mit der „Weißen Rose“ nichts zu tun und war zumindest bei seinen Festen keineswegs knausrig – doch die Schlössernacht ist ja kein Historikerkongress, sondern eine Unterhaltungsshow.

Geschichtlich richtig liegt die ArGe mit der Verwendung des Überschusses, den sie jährlich für ein Restaurierungsvorhaben spendet. Diesmal soll er der Schönheitskur für Skulpturen von der Attika und der Fassade des Neuen Palais zugute kommen. Schon vor dem Jubiläumsfeierlichkeiten „Friedrich 300“ zum 300. Geburtstag des bedeutendsten Preußenkönigs im Jahr 2012 sollen sie wieder in erneuertem Glanz strahlen.E. Hohenstein

E. Hohenstein D

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