Landeshauptstadt: Die schönste Gabe
ATLAS Von Kay Grimmer Es sei bedauerlich, dass ein Angebot wie die Suppenküche überhaupt notwendig ist, sagt Oberbürgermeister Jann Jakobs. Noch bedauerlicher ist es jedoch, dass die Zukunft dieses Sozialen Zentrums in Gefahr ist.
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ATLAS Von Kay Grimmer Es sei bedauerlich, dass ein Angebot wie die Suppenküche überhaupt notwendig ist, sagt Oberbürgermeister Jann Jakobs. Noch bedauerlicher ist es jedoch, dass die Zukunft dieses Sozialen Zentrums in Gefahr ist. Drei Mitarbeiterstellen sind vakant, die SAM-Finanzierung läuft im Juli 2004 aus. Gleichzeitig ist der Mietvertrag mit der Stiftung Altes Waisenhaus im Sommer 2004 beendet – eine notwendige und etablierte Einrichtung scheint vor dem Aus zu stehen, wird die Suche nach Alternativquartieren nicht zügig in Angriff genommen. Dabei darf – auch bei klammer Stadtkasse – nicht nur aufs Geld geschaut werden. Eine Suppenküche gehört nicht in die Außenbezirke, sondern ins Zentrum. Größere Räume, Waschmöglichkeiten, Depots für Sachspenden und schließlich die Arbeitskraft der drei Mitarbeiter benötigt die Einrichtung. Allein im Interesse des sozialen Friedens sollte der Stadt alles daran gelegen sein, die Suppenküche im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Nicht zuletzt hängen daran Schicksale von Menschen, die unter dem Existenzminimum leben. Hier kann, ja, hier darf keinesfalls gespart werden. Ein führendes Engagement der Stadt wäre auch Beweis dafür, dass sich das Interesse der Politik an den sozial Schwachen nicht nur auf Weihnachten fokussiert. Das Geschenk der gesicherten Existenz dürfte für die Betroffenen – ob Mitarbeiter oder Bedürftige – die schönste Gabe sein.
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