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Landeshauptstadt: Die Schwäne sind da, es fehlt die Brücke Fest des Vereins Berliner Vorstadt am Sonntag
Berliner Vorstadt - In den ersten Jahren nach 1990 habe der Wiederaufbau der Schwanenbrücke bei der Schlösserstiftung noch ganz oben auf der Liste gestanden. Doch 1993 bekam die Stiftung zahlreiche weitere Schlösser übertragen – das Marmorpalais, die Schlösser in Rheinsberg und Königs Wusterhausen – und fortan wurde es ruhig um die Brücke über den Hasengraben in der Berliner Vorstadt, wie Stiftungschefrestaurator Hans-Christian Klenner gestern in der Skulpturenwerkstatt der Stiftung erklärte.
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Berliner Vorstadt - In den ersten Jahren nach 1990 habe der Wiederaufbau der Schwanenbrücke bei der Schlösserstiftung noch ganz oben auf der Liste gestanden. Doch 1993 bekam die Stiftung zahlreiche weitere Schlösser übertragen – das Marmorpalais, die Schlösser in Rheinsberg und Königs Wusterhausen – und fortan wurde es ruhig um die Brücke über den Hasengraben in der Berliner Vorstadt, wie Stiftungschefrestaurator Hans-Christian Klenner gestern in der Skulpturenwerkstatt der Stiftung erklärte. Dort übergab ihm der Vorsitzende des Vereins Berliner Vorstadt, Peter Daniel, vier aus Eisen gegossene Schwäne, die später einmal die wiedererrichtete Schwanenbrücke zieren sollen. Die Reste der steinernen Verbindung zwischen Schwanenallee und Neuem Garten hätten jahrelang „in Vergessenheit und Gestrüpp“ geschlummert, bevor der Verein sich das Ziel stellte, das von Albrecht Dietrich Schadow geschaffene Bauwerk wieder entstehen zu lassen.
Die Brücke war 1945 gesprengt worden, vermutlich zur Absicherung der Potsdamer Konferenz, wie Daniel vermutet. Bis heute ersetzt eine Holzbrücke den einst mit Kalksandstein verkleideten Übergang. Der Maler Christian Heinze, der eine Grafik schuf, die die Brücke visuell in Erinnerung rief, schätzt die reinen Kosten des Wiederaufbaus auf etwa 300 000 Euro. Inklusive der Erneuerung des Wehrs an der Brücke könnte aber leicht eine Million Euro benötigt werden. „Aber was ist heutzutage schon eine Million?“, fragt Heinze.
Für das Belvedere auf dem Pfingstberg gab es auch keine Perspektive – „und heute ist es fertig“, macht sich der Vereinschef Mut. Als erster Schritt wurden nun die vier Eisenschwäne in Lauchhammer gegossen, für die sich vier Spender fanden, ein jeder bereit, 5000 Euro pro Schwan zu zahlen. Als Modell für die Neugüsse konnte ein an der Brücke gesicherter Schwanenrumpf dienen, der von Stiftungsrestaurator Helmut Franke erneuert wurde. Lediglich der Hals mit dem Kopf des Schwans blieb bislang verschwunden. „Vielleicht steckt er noch im Morast“, vermutet Daniel.
Als nächstes Ziel hat sich der Verein die Wiederbeschaffung der Kandelaber vorgenommen, die einst die Brücke beleuchteten. Daniel hofft, dass Kandelaber aus dem Park Sanssouci als Vorbild dienen könnten, das würde die Leuchter preiswerter machen als sie völlig neu entwerfen zu lassen. Das notwendige Geld will der Verein Berliner Vorstadt durch Spenden und dem Erlös von Kuchenbasaren eintreiben. Nächste Gelegenheit, sich finanziell am Projekt Schwanenbrücke zu beteiligen, ist am kommenden Sonntag, dem 25. September, wenn der Verein ab 14 Uhr zu seinem 4. Schwanenbrückenfest „zwischen Schwanenbrücke und Kongsnaes“ einlädt. Guido Berg
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