Landeshauptstadt: Die Silhouette kehrt zurück
Golmer Wahrzeichen wieder über dem Dorf: Kreuz auf Spitze der Kaiser-Friedrich-Kirche aufgesetzt
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Golm - Golm hat sein Wahrzeichen wieder. Seit gestern strahlt das Kreuz an der Turmspitze der Kaiser-Friedrich-Kirche. „Das Gerüst um den Kirchturm wird jetzt im oberen Bereich abgebaut und soll bis zum Monatsende ganz verschwunden sein, sagte Barbara Buller den PNN. Dann seien die ersten beiden Bauabschnitt zur Sanierung der Kirche abgeschlossen und Golm habe seine Silhouette zurück, so die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats.
Zuvor wurde in einer Feierstunde eine Kapsel für die Turmkugel mit Dokumenten der Zeit gefüllt, darunter eine Chronik der Kirche und Kopien der Stiftungsdokumente von 1883. Der Kirchenbau wurde seinerzeit von Kronprinz Friedrich Wilhelm unterstützt. Die Kugel symbolisiere die Weltkugel unter dem Kreuz der Kirche, so Barbara Buller im Kreis der Golmer. Hanna Löhmannröben, Predigerin im Ehrenamt, segnete dann in einer Andacht die Aufrichtung des neuen Kreuzes und die Hinterlegung der Dokumente.
„Uns fehlt jetzt noch eine neue Kirchturmuhr, erzählte Barbara Buller dann in luftiger Höhe angesichts der leeren kreisrunden Öffnungen am Turm. Die Steine für die Zeitangabe rund um den Kreis wurden zwar bei der Restaurierung bereits eingelassen. Doch sowohl Zifferblatt mit Zeigern als auch Laufwerk kosten je 5000 Euro, „das war leider nicht in den Baukosten enthalten. Die alte Uhr war im vergangenen Jahr stehen geblieben, ein langsames Auseinanderbrechen des Turm-Mauerwerks hatte das Laufwerk unrettbar beschädigt. Dafür sei aber das neue Kreuz in den Sanierungskosten enthalten, wurde in Gänze aus Edelstahl gefertigt und dann mit Blattgold überzogen. „Das Kreuz wurde nach den Originalplänen gebaut, sagte sie. Der neue Dachreiter wurde vor knapp zwei Monaten auf den restaurierten Turm gesetzt und montiert. Seine gestrige Fertigstellung kam gerade noch rechtzeitig zum 120jährigen Jubiläum der ersten Weihe des Gotteshauses am 24. Juli 1886.
Begonnen wurde mit der Restaurierung im August vergangenen Jahres. Immerhin 50 Jahre mussten die Golmer warten, ehe das Baugerüst stand. Ende April 1945 hatten heranrückende sowjetische Truppen den Kirchturm unter Artillerie-Beschuss genommen und dabei den Turmbereich stark beschädigt. Im Februar 1971 musste der Dachreiter schließlich wegen Einsturzgefahr entfernt werden, an eine Rekonstruktion war zu dieser Zeit kaum zu denken.
Erst als im März 2002 neun beherzte Golmer den Kirchbauverein gegründet und mit dem Spenden sammeln begonnen hatten, war die Idee von der Sanierung real geworden. „Wir haben bis heute 100 000 Euro an Spenden gesammelt, sagte Barbara Buller. Doch sei als nächstes ein neues Dach an der Reihe, und das koste mehr als 200 000 Euro. Winfried Gutzeit
Weiteres im Internet unter: www.kirchbauverein-golm.de
Winfried Gutzeit
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