zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Die „Spirellibande“ in Aktion

Im Eltern-Kind-Zentrum in der Pietschkerstraße gibt es ein kostenloses Mittagessen für Schüler

Stand:

Am Stern - Am ersten Tag gab es – was sonst? – Spirelli mit Tomatensoße. Und gesunden Salat. Gestern startete im Eltern-Kind-Zentrum in der Pietschkerstraße 14-16 das Projekt „Spirellibande“, initiiert von der Arbeiter-Wohlfahrt (AWO) Potsdam und der EJF-Lazarus Gesellschaft. Schüler der Grundschulen „Am Priesterweg“ und „Am Pappelhain“, deren Eltern sich das reguläre Schulessen nicht leisten können, haben im Eltern-Kind-Zentrum fortan die Möglichkeit, „ein reichhaltiges, gesundes Mittagessen“ zu sich zu nehmen, wie „Spirellibanden-Chefin“ Cornelia Karth gestern vor Journalisten erläuterte. Die Projektkoordinatorin zählte zwölf Bandenmitglieder der ersten Stunde; der Kapazität nach könnten in der Pietschkerstraße bis zu 70 Kinder täglich ein Mittagessen erhalten. Für die „Spirellibande“ wurde eigens Dieter Lück als Koch eingestellt.

Das Essen ist kostenlos, finanziert wird es durch Sponsoren. So wird Cornelia Karth am Donnerstag dieser Woche eine Spende über 2000 Euro vom Großhandels-Unternehmen Selgros entgegen nehmen. „Davon kaufe ich zunächst einen schönen großen Kühlschrank“, freut sie sich. Ab November soll der Mittagstisch für bedürftige Schüler noch durch Frühstückspakete ergänzt werden. Dem liegt die Erfahrung zugrunde, wonach es Schüler gibt, die aggressiv eingestellt zur Schule kommen – „weil sie hungrig sind“, so die Projektleiterin.

„Wir haben es mit übergewichtigen, aber auch mit unterernährten Kindern zu tun“, erklärt Helga Hübner vom Kinder- und Jugendhilfeverbund „Eva Laube“ der EJF Lazarus Gesellschaft. Es gehe daher im Eltern-Kind-Zentrum sowohl ums Sattwerden, aber auch um Fragen der richtigen, der gesunden Ernährung. So wird das Projekt „Spirellibande“ beispielsweise ergänzt durch Kochkurse für Eltern.

Als freiwillige Helferin hat sich gestern die freiberufliche Künstlerin Ilona Döhl der „Spirellibande“ angeschlossen. Sie vergleicht das Projekt mit der „Arche“ in Berlin. Hungernde Kinder in Deutschland – „niemand soll so tun, als wenn es so etwas nicht gibt“, sagt sie. Ihr persönlich gehe es gut, nun wolle sie „etwas zurück geben“ und im Eltern-Kind-Zentrum helfen, „wo ich gebraucht werde“.

Als einen „guten Anfang“ bezeichnete Projektchefin Karth den ersten Tag. Allerdings habe sich der 40-minütige Fußweg von der Schule „Am Priesterweg“ in die Pietschkerstraße als zu lang für die Kinder erwiesen. Daher werde sie mit dem Potsdamer Verkehrsunternehmen ViP über eine kostenlose Tram-Benutzung für die „Spirellibande verhandeln. gb

Spenden für die „Spirellibande“ auf das Konto der AWO Kinder- und Jugendhilfe Potsdam gGmbH, Konto-Nr.: 0000 282 040, bei der DZ Bank AG, Bankleitzahl: 120 600 00, Verwendungszweck: Spirellibande

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })