Landeshauptstadt: „Die Stadt politisiert“

Konzert „Rock gegen das Stadtschloss“ verboten Das Konzert „Rock gegen das Stadtschloss“, das von der Kampagne gegen Wehrpflicht für Sonnabend, 26. Juni, im Lustgarten geplant war, ist am Dienstag von der Stadtverwaltung kurzfristig abgesagt worden (PNN berichteten). Lutz Boede, Sprecher der Kampagne sagte gestern bei einem Pressegespräch, die Absage sei eine „unglaubliche Verbotsverfügung“. Die Stadt begründete den Ablehnungsbescheid damit, dass die Kampagne notwendige Abstimmungen mit Anwohnern versäumt und das ebenfalls am 26. Juni stattfindende Rosenfest am Neuen Markt nicht bedacht habe. Boede wies die Begründung der Stadt jedoch gestern zurück. „Ich habe mich um alles gekümmert“, erklärte er gegenüber den PNN. Er habe mit den Anwohnern und Behörden gesprochen und alle notwendigen Genehmigungen eingeholt. Auch die Veranstalter des Rosenfestes hätten keine Beschwerde bei der Stadt eingelegt. „Zwar passt denen das Konzert gegen das Stadtschloss nicht, aber wir haben uns geeinigt“, so Boede. Probleme habe es zunächst nur mit dem Umweltamt gegeben. „Um bei Veranstaltungen wie Konzerten nach 22 Uhr noch mit Konzertlautstärke spielen zu dürfen, braucht man eine Sondergenehmigung, die so genannte ,Ausnahmegenehmigung zur Benutzung von Tongeräten’. Die hat man uns nicht erteilt. Pro Jahr kommen nur zehn dieser Genehmigungen durch“. Damit könne Boede sich abfinden, da man nach 22 Uhr „dann eben etwas leiser spielen“ müsse. Dennoch beantragte er zur genaueren Klärung am vergangenen Dienstag bei der Stadtverwaltung Akteneinsicht. In der Akte habe er dann den Ablehungsbescheid vorgefunden. „Das hat mich irritiert“, sagte Boede. „Merkwürdig, dass auf einmal das komplette Vorhaben verboten wird und nicht nur der Auftritt der Bands nach 22 Uhr“. Boede äußerte den Verdacht, dass die Stadt „politisiert und das Rosenfest vorzieht“. Aus Protest hat die Kampagne nun für Sonnabend eine Demonstration durch die Innenstadt angemeldet. KLU