Neulich in der MENSA: Die Stirn geboten
Eigentlich gehöre ich zu den Limo-Muffeln. Die Vorstellung, zum Essen eine kalte, süße Limonade trinken zu müssen, bereitet mir schon in Gedanken Völlegefühl und Übelkeit.
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Eigentlich gehöre ich zu den Limo-Muffeln. Die Vorstellung, zum Essen eine kalte, süße Limonade trinken zu müssen, bereitet mir schon in Gedanken Völlegefühl und Übelkeit. Auch in einem Jahrtausendsommer. Getrunken wird besser vor und nach den Mahlzeiten, so die Experten. Und dann auch besser Getränke ohne Zucker und Alkohol. Also gab es in der Mensa bislang immer nur etwas zu essen. Das hat bei mir Tradition. Na ja, ein kühles Bier zum Schweinebraten ist schon ein Gedicht. Aber mittags in der Mensa doch eher zu früh. Zumal bei 34 Grad. Da müsste schon etwas ganz Besonderes kommen. Etwa eine nach Originalrezept hergestellte biologische Limonade. Nicht einfach ein Saft-Zucker-Wasser-Gemisch, sondern ein richtig fermentiertes Getränk. Irgendwo in der Rhön hatte ein absatzloser Bierbrauer die Idee, mit einem ostasiatischen Pilz zu experimentieren, der Malz und Zucker zersetzt, ohne das Alkohol entsteht. Und nachdem sich ein Getränkemulti in den Vertrieb reingehängt hatte, war das Kultgetränk geboren. Seitdem auch die FH-Mensa die „Bionade“ im Sortiment hat, werde ich schon zum Mittagessen schwach. Man muss das schicke Fläschlein auch nicht sofort austrinken, besonders angesagt ist momentan ja das so genannte Handgetränk. Einfach die offene Flasche mitnehmen und lässig durch die Stadt schlendern. Das bringt Punkte. Verdächtig nur, dass mir seit ein paar Wochen die Zähne weh tun. Ganz ohne Zucker kommt auch der Biobrauer nicht aus. Aber was soll''s, man muss das Zeug ja nicht unbedingt trinken. Im Schatten hinter dem FH-Gebäude saß gestern eine junge Frau und kühlte sich mit der Flasche die Stirn. W. Kotti
W. Kotti
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