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Homepage: Die Suche nach der zweiten Erde Antrittsvorlesung von Prof. Siegfried Francks

„Gibt es eine zweite Erde? Wo soll man sie suchen?

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„Gibt es eine zweite Erde? Wo soll man sie suchen? Diese Fragen haben sich die Menschen seit Menschengedenken gestellt“, sagt Prof. Siegfried Francks vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Nun hat Francks seine Antrittsvorlesung an der Universität Potsdam gehalten. Seit diesem Semester hält er dort Vorlesungen zum Thema Koevolution von Geo- und Biosphäre, gleichzeitig forscht Francks weiter am PIK. Neben der Untersuchung der Bewohnbarkeit von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems arbeitet der Wissenschaftler an der Entwicklung von Evolutionsmodellen für das System Erde. Franck suchte gemeinsam mit seinen Kollegen nach Sternensystemen, in denen zumindest theoretisch ein bewohnbarer Planet existieren könnte. Und sie wurden fündig. Im Sternbild „Der große Bär“ scheint es eine solche Zone zu geben. Es gibt dort einen relativ ruhigen „Hauptreinstern“, ähnlich der Sonne, und zwei Riesenplaneten, die die Zone schützen. Auch die Erde wird von zwei solchen Riesenplaneten, Jupiter und Saturn, geschützt. Diese fangen etwa Meteoriten ab, bevor sie auf der Erde einschlagen können. „Wäre es technisch möglich, unsere Erde dort reinzusetzen, wäre prinzipiell Leben möglich“, sagt Francks. Ob es in dieser Zone einen erdähnlichen Planeten bereits gibt, können die Forscher jedoch noch nicht feststellen. Dafür fehlen die technischen Voraussetzungen, Planeten von erdähnlicher Größe erkennen zu können. Die Technik ist erst so weit, Planeten in der Größe des Neptun erkennen zu können. Der Neptun hat etwa die 14-fache Größe der Erde. Seit 1995 hat die Forschung etwa 130 extrasolare Planetensysteme entdeckt. Einige von diesen bieten die Möglichkeit für die Existenz einer zweiten Erde. Zumindest primitive Lebensformen könnten dort bestehen. In der Forschung arbeitet Francks theoretisch mit Modellen. Ausschlaggebend für die Existenz von Leben auf einem anderen Planeten sind beispielsweise die mittlere Oberflächentemperatur und das Wachstum der Biomasse. Auch der Anteil von Kontinenten und Ozeanen an der Planetenoberfläche lässt Rückschlüsse auf die Bewohnbarkeit zu. Seit 2002 arbeitet Francks an einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur „Koevolution von Bio- und Geosphäre auf langen Zeitskalen“. Nächstes Semester hält er eine Vorlesung über „einfache und konzeptionelle Klimamodelle“ an der Universität. Jan-Oliver Schütz

Jan-Oliver Schütz

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