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Große Enttäuschung. Dominik Stroh-Engel (links) und Matthias Rudolph konnten die Niederlage nur schwer verdauen. Bereits morgen Abend steht das nächste schwere Spiel gegen Kickers Offenbach an.

© Jan Kuppert

Sport: Die Talfahrt dauert an

SV Babelsberg 03 unterlag in Sandhausen mit 0:4 und steht auf einem Abstiegsplatz

Stand:

Dietmar Demuth war bedient. Der Trainer des SV 03 Babelsberg ließ nach der 0:4 (0:0)-Pleite beim SV Sandhausen den Kopf hängen. „Wir hatten mal ein schönes Polster, das ist nun dahin“, sagte er. Die Lage für den Fußball-Drittligisten hat sich sieben Spieltage vor Schluss drastisch zugespitzt. Erstmals in dieser Saison rutschten die Nulldreier in die Abstiegszone, wurden von Rot-Weiß Oberhausen, das mit dem 2:1 gegen den VfB Stuttgart II den vierten Sieg in Folge feierte, und vom SV Wehen Wiesbaden (1:1 in Münster) in der Tabelle überholt. Die Talfahrt dauert nun schon Wochen an. Im neuen Jahr hat der SV 03 erst eines von bisher neun Spielen gewonnen. „Unser Problem ist, dass wir zurzeit gar keine Tore mehr schießen“, sagte Demuth. Der letzte Treffer gelang Babelsberg vor vier Wochen beim 2:1-Erfolg in Unterhaching. „Ich vermisse bei meiner Mannschaft den Willen, unbedingt ein Tor machen zu wollen. Denn wenn man beim Tabellenführer etwas holen will, dann muss man sich cleverer anstellen und seine Chancen nutzen.“

Zwei, drei gute Möglichkeiten boten sich den Potsdamern, ehe Sandhausen in der Schlussphase gewaltig aufdrehte. In der 38. Minute trickste Anton Makarenko zwar Verteidiger Julian Schauerte aus, doch dann scheiterte er an dem gut parierenden Sandhäuser Schlussmann Philipp Kühn. Und unmittelbar vor und nach der Pause köpften bzw. schossen Dominik Stroh-Engel und Nicolas Hebisch vorbei oder aufs Tornetz. „Am Anfang sah es für uns gar nicht so schlecht aus“, meinte Kapitän Marian Unger, „aber wir haben mal wieder das Tor nicht gemacht.“

Und das sollte sich rächen. Bei einer Standard-Situation, vor der Trainer Demuth seine Mannschaft ausdrücklich gewarnt hatte: Nach einer Flanke von Roberto Pinto köpfte der lange Verteidiger Marco Pischorn das Leder über die Linie (52.). „Wir hatten uns bis dahin sehr schwer getan, doch mit dem 1:0 fiel uns eine Zentnerlast von den Schultern“, sagte Sandhausens Trainer Gerd Dais. Der neue Spitzenreiter spielte nun befreit auf, Babelsberg verlor völlig die Linie, kassierte innerhalb von 60 Sekunden das 0:2 durch den herrlich freigespielten Nico Klotz (65.) und das 0:3 durch einen feinen Lupfer von David Ulm (66.)

„Für mich ist das unfassbar, wir sind völlig auseinandergebrochen“, sagte Demuth und schüttelte enttäuscht den Kopf. Und auch Torwart Marian Unger schimpfte: „Die Sandhäuser konnten mit uns am Ende machen, was sie wollten.“ Es wäre in der Tat sogar noch mehr drin gewesen als das 4:0 durch Jan Fießer (75.), weil Danny Blum und David Blacha gute Möglichkeiten in der Schlussphase vergaben.

Ein Trost bleibt allerdings: Schon am Dienstag (19 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) kann Babelsberg Wiedergutmachung betreiben. Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Kickers Offenbach könnten die Potsdamer fünf Plätze nach oben klettern. „Mit drei Punkten würde alles wieder ganz anders aussehen“, machte Kapitän Unger seinen Kollegen Mut.

Sandhausen: Kühn; Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora; Fießer; Pinto (70. Blum), Ulm (79. Blacha), Danneberg, Klotz; Löning (76. Dorn).

Babelsberg: Unger; Kühne, Hebib, Morack, Rudolph; Evljuskin (61. Hartmann), Prochnow; Groß (61. Müller), Stroh-Engel, Makarenko; Hebisch (75. Kauffmann).

Claus Weber

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