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Sport: Die Taufe muss warten

Jaana Ehmcke zeigt sich vorm Olympia-Start nochmal heimischem Nachwuchs

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Für Jaana Ehmcke läuft der Countdown zu den Olympischen Spielen, bei denen sie die 800 Meter Freistil kraulen wird. Auf dem Weg nach Peking bestreitet die Schwimmerin des PSV im OSC Potsdam am kommenden Samstag nochmal einen Wettkampf: Bei den Landesmeisterschaften in der Cottbuser Schwimmhalle „Lagune“ wird die 20-Jährige am Samstag die 400 Meter Freistil schwimmen. „Eigentlich“, räumt ihr Trainer Jörg Hoffmann ein, „ist dieser Start eher störend für ihre Vorbereitung auf Peking. Sie tritt aber an, um sich dem heimischen Nachwuchs zu zeigen. Für den ist es doch motivierend, wenn eine Olympia-Teilnehmerin mitmacht.“

Seit knapp einer Woche trainiert Ehmcke jetzt wieder im heimischen Luftschiffhafen, nachdem sie aus einem dreiwöchigen Höhentrainingscamp des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) in der spanischen Sierra Nevada zurückgekehrt ist. „Das war ein gutes Trainingslager, das mich deutlich vorangebracht hat“, erzählt die Wahl-Potsdamerin, die 2005 von Bremen an die Havel gekommen war, hier erst ein halbes Jahr von Mathias Pönisch gecoacht wurde und dann in Hoffmanns Trainingsgruppe wechselte.

Bevor es nach Spanien ging, hatten Ehmcke und die anderen deutschen Olympia-Starter beim Auftakt der dreiteiligen „Mare-Nostrum-Tour“ in Monte Carlo erstmals die überarbeiteten neuen Schwimmanzüge des offiziellen DSV-Ausrüsters adidas getestet. „Ich bin sehr positiv überrascht“, meint die Potsdamerin rückblickend. „Das ist ein sehr guter Anzug, der durch und durch konkurrenzfähig ist und mir persönlich hilft.“ Nachdem im LZR-Racer-Modell des australischen Ausrüsters Speedo im Frühjahr allein 38 von 42 Weltrekorden erzielt worden waren, überarbeiteten die anderen Hersteller ihre Olympia-Modelle. Neben adidas erhielten auch die Anzüge von Arena und des japanischen Unternehmen Mizuno die „Starterlaubnis“ des Weltschwimm- Verbandes FINA für Peking.

Obwohl Jaana Ehmcke im Juni erstmals mit der Nationalmannschaft im Trainingslager weilte, muss sie noch ein ganzes Weilchen auf die „Taufe“ warten, mit der in zahlreichen Sportarten Neulinge in den Kreis des Nationalteams aufgenommen werden. „Diese Taufe werden wir erst nach den Spielen in Peking haben“, sagt die Sportsoldatin. Denn: DSV- Sportdirektor Örjan Madsen habe dieses Ritual verboten, „weil er nichts davon hält“, so die Schwimmerin. Da der Norweger nach Olympia aber aufhört, „machen wir es halt dann“.

Nicht mehr so lange warten müssen Jaana Ehmcke und die anderen neuen Gesichter im Auswahlteam auf ein anderes traditionelles Prozedere: die Versteigerung und den Kreativabend. Bei ersterem werden die Neulinge von ihren gestandenen Nationalmannschaftskollegen symbolisch ersteigert. Das Geld kommt in die Mannschaftskasse, die „Neuen“ haben eine meist lustige Aufgabe der „Alten“ zu erfüllen. Und der Kreativabend wird von den Auswahl-Neulingen thematisch gestaltet. Die Potsdamerin hat sich gemeinsam mit der Dortmunderin Sonja Schöber dafür schon etwas ausgedacht. „Das wird ganz witzig“, meint sie zu ihrem Vorhaben in der nächsten Woche.

Dann wird Jaana Ehmcke in Berlin einen einwöchigen Olympia-Lehrgang des DSV absolvieren, zu dem sie gleich nach ihren Rennen bei den Landesmeisterschaften in Cottbus reist.

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