Landeshauptstadt: Die Töpferscheibe rotiert
und sofort gibt es eine Menschentraube/30 000 Besucher im Holländer Viertel
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und sofort gibt es eine Menschentraube/30 000 Besucher im Holländer Viertel Es schlug diesmal 13 beim Töpfermarkt. So oft hat er nun schon Handwerker und Besucher angezogen. Die Schaulustigen strömten auch am vergangenen Wochenende wieder zahlreich in Mittel- und Benkertstraße und die beiden Organisatoren Karoline und Hans Göbel schätzen, dass ungefähr 30 000 durch das Holländische Viertel schlenderten, sich umsahen und kauften. Letzteres geschah allerdings verhaltener als in den vergangenen Jahren. In unsicheren Zeiten sitzt das Geld eben weniger locker als zur Hochkonjunktur nach der Wende. Das bestätigte auch Norma Strauß aus Lentzke, die schon Töpfermarkterfahrung hat. Sie war zwar sofort von einem Pulk Interessierter umgeben, wenn sie den Ton auf der Töpferscheibe rotieren ließ. Dabei war auch manches junge Talent, dass sich schon mal selbst in einer Kreativwerkstatt versucht hatte und nun staunend zusah, wie leicht der Fachfrau die Formen von Krügen oder Nudelsieb gelangen. Doch beim Verkauf ging es auch am Sonntag, auf den viele der Händler gehofft hatten, eher sparsam zu. Trotzdem wurde natürlich hier etwas in engere Wahl gezogen, dort etwas spontan gekauft und immer wieder wechselte ein Liebhaberstück den Besitzer. „Wir haben diesmal die Zahl der Stände auf 62 begrenzt“, meinte Hans Göbel, „und genau darauf geachtet, dass es sich um handgefertigte Artikel handelt.“ Denn das ist das Anliegen des Töpfermarktes all die 13 Jahre, die es ihn gibt, dass nur Besonderes angeboten wird. Ganz in Ruhe könne man schauen und auswählen, erklärte er. Fast schon zu ruhig floss der Besucherstrom dahin, so ganz ohne kulturelle Tupfer hier und da. Wieder waren Töpferwaren in sehr schönen Farbtönen mit dem besonderen Etwas zu sehen von witzigen Figuren, schwimmenden Enten,die auf klitzekleinen Teichen in der Runde trudelten bis zum Gebrauchsgeschirr. Die Töpfer waren nicht nur aus dem Umland angereist, sondern sogar aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Den weitesten Weg hatte Willibald Hüttner zurückgelegt. Er kam aus Karlsruhe und war mit seinem Verkaufsergebnis recht zufrieden. Seine Töpferwaren bestachen wohl vor allem durch die schlichte Eleganz. „Was die Anfahrt gekostet hat“, meinte er mit einem Augenzwinkern, „darf ich allerdings nicht mit dazurechnen.“ Doch Hüttner liebt Potsdam, ist bereits das 4. Mal beim Töpfermarkt und kann seinen Potsdam-Trip auch gleich noch mit einem Verwandtenbesuch in Berlin verbinden. Wieder hatten sich alle Händler in den Marktstraßen dem bunten Treiben angeschlossen und ihre Läden geöffnet. Auch dort gab es einiges zu stöbern und wer Hunger und Durst bekam, hatte keine Mühe, sich einfach oder mit Aufwand bewirten zu lassen. Die Stände waren diesmal konzentriert in der Benkertstraße aufgebaut und boten ebenfalls Besonderheiten. Da konnte man Brotfladen naschen oder bei Ulrich Schmidt aus Beelitz Kaninchenfleisch in verschiedenen Varianten probieren. fran
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