
© Manfred Thomas
Sport: Die Torfabrik kommt
Babelsbergs Torhüter Marian Unger freut sich auf das Heimspiel gegen Unterhaching und denkt nicht mehr an das 0:4 in der vergangenen Saison
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War da mal was? Marian Unger winkt mit einem Blick auf das morgige Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen die Spielvereinigung Unterhaching ab. „An das letzte Heimspiel gegen Unterhaching denke ich persönlich überhaupt nicht mehr“, sagt der Mannschaftskapitän des Fußball- Drittligisten, der in der vergangenen Saison zu Hause gegen die Bayern gleich viermal hinter sich greifen musste. „Solche Spiele wie damals gibt es immer mal wieder“, so Unger. „Man muss die abhaken und von Woche zu Woche nach vorn schauen.“ Zumal die Nulldreier, damals auf ihrem sportlichen Tiefpunkt angekommen, in den folgenden Wochen eine tolle Aufholjagd starteten, die im vorzeitigen Klassenerhalt gipfelte.
Gleichwohl weiß Unger, dass morgen die momentane Torfabrik der Dritten Liga am Babelsberger Park zu Gast sein wird. 17 Treffer erzielte Unterhaching in den bisherigen sieben Spielen – so viele wie kein anderer Drittligist; allein gleich sechs zuletzt daheim gegen den FC Carl Zeiss Jena. Die seit diesem Sommer vom früheren Nationalstürmer Heiko Herrlich – als Bundesliga-Profi Leverkusens, Mönchengladbachs und Dortmunds in 258 Partien selbst 76-mal erfolgreich – trainierte Spielvereinigung schoss sich mit diesem Kantersieg auf Tabellenplatz fünf vor. „Unterhaching hat da ordentlich Betrieb gemacht, nachdem der Verein im Sommer ebenfalls einige Turbulenzen hatte“, meint Unger. „Er musste zwar, ähnlich wie wir, zahlreiche Abgänge verkraften, hat sich aber auch qualitativ gute Leute geholt.“ Marcel Avdic und der Niederländer Mijo Tunjic zählen mit jeweils vier Treffern momentan zur Spitze der Drittliga- Torjägerliste. Avdic – gegen Jena zweifacher Torschütze – formulierte im „kicker“ das Erfolgsgeheimnis seiner Mannschaft so: „Der Trainer baut auf junge Spieler und gibt uns das nötige Selbstvertrauen.“
Das haben aber auch die Nulldreier, die morgen mit der festen Absicht in die Partie gehen, „hinten zu Null zu spielen“, so Marian Unger. „Unterhaching ist sicher torgefährlich, und wir gehen in fast jedes Spiel als krasser Außenseiter. Aber ich fühle mich derzeit gut in Form, und für einen Torwart ist es doch schön, wenn was auf die Kiste flattert.“ Nach der klaren Niederlage Mitte März und Hachings recht gutem Lauf werde am Freitag kein Babelsberger Sieg vorausgesetzt. „Für die Fans und uns wäre es daher um so schöner, wenn wir unseren zweiten Dreier in dieser Saison holen könnten“, erklärt der 27-Jährige. Er ist mit dem Saisonstart der Nulldreier – acht Punkte und Tabellenrang zwölf – durchaus zufrieden, „obwohl es mit Ausnahme des Heimsiegs gegen Erfurt fußballerisch nicht immer so toll war, was wir ablieferten“. Dass der SVB nur einmal verlor und fünfmal unentschieden spielte, sei nicht schlecht. „Jetzt müssen wir das aber auch mal wieder mit einem Sieg vergolden“, fordert der Mannschaftskapitän.
Ein Fragezeichen steht noch hinter dem morgigen Einsatz des angeschlagenen Florian Grossert, den Adduktorenprobleme plagen. Ansonsten hat Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth bis auf Christian Groß (Kreuzbandriss) und Nicolas Hebisch (Bänderriss) alle Spieler zur Verfügung.
Anpfiff ist am Freitag um 17.30 Uhr.
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