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Landeshauptstadt: Die Tram rollt wieder

Ab Montag freie Fahrt in alle Richtungen / Weniger, aber neue Einschränkungen für den Verkehr

Von Peer Straube

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Aufatmen und Aufstöhnen liegen für Potsdams Autofahrer wieder einmal dicht beieinander. Nachdem der Sanierungsträger am Wochenende den letzten Endspurt beim Anschluss der neuen Tramgleise in der Potsdamer Mitte durchziehen will, droht ab Montag für die Nerven der Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer neues Ungemach.

Doch zuerst die guten Nachrichten, und sie überwiegen. Die Gleise über die neue Trambrücke bis zum Platz der Einheit sind nahezu fertig. Schon Sonntagabend will der Verkehrsbetrieb ViP erste Probefahrten durchführen. Ab Montagmorgen können die Potsdamer dann wieder ungehindert das gesamte Tramnetz der Stadt nutzen, am Alten Markt geht die neue Haltestelle in Betrieb. Da der Schienenersatzverkehr wegfällt, werden auch die Einschränkungen am Leipziger Dreieck aufgehoben.

Die Autofahrer dürften sich besonders darüber freuen, dass mit den Ferien auch die Einspurigkeit in der Breiten Straße endet. Bereits ab Sonntag kann der Verkehr in beide Richtungen wieder zweispurig rollen. Der Hafen der Weissen Flotte, die Polizei und das Mercure-Hotel werden ebenfalls wieder leichter zu erreichen sein, weil die Umleitung von der Langen Brücke aus in die Breite Straße im Laufe der nächsten Woche aufgehoben wird. Das Linksabbiegen aus der Breiten Straße zum Lustgarten ist dann auch wieder möglich. Auch am Platz der Einheit rollen die Autos ab Montag wieder in gewohnten Bahnen. Die Führung aus der Yorckstraße über die nördliche Fahrbahn zum Platz der Einheit entfällt, das Geradeausfahren in die Straße Am Kanal Richtung Berliner Straße ist wieder erlaubt. Auch die Fußgänger kommen wieder auf gewohntem Weg von der Bibliothek zum Platz der Einheit, nämlich beiderseits der Haltestelle. Des einen Freud’, des andern Leid: Die Sperrung der entgegengesetzten Fahrspur vom Platz der Einheit in Richtung Yorck- und Dortustraße bleibt bis voraussichtlich 19. September bestehen.

Und damit zu den schlechten Nachrichten. Konnte man bislang noch die Friedrich-Ebert-Straße bis zur Schlossstraße befahren, wird dieser Teil bis zur Yorckstraße nun bis Ende Oktober voll gesperrt. Dort sollen die letzten Arbeiten an der Fahrbahn durchgeführt werden. Da es sich an dieser Stelle jedoch um keine wichtige Durchgangsstraße mehr handelt, dürfte sich der Ärger für die Autofahrer in Grenzen halten.

Ärger trifft es die Radfahrer und Fußgänger, die sich ab Montag erneut an allerlei neue Wegeführungen gewöhnen müssen. Da am Alten Markt die neue Straßenbahnhaltestelle in Betrieb geht, können die alten Gleisanlagen abgerissen werden. Aus diesem Grund können Fußgänger und Radfahrer nicht mehr wie gewohnt vom Alten Markt über die hölzerne Behelfsbrücke geradeaus zur Schlossstraße gelangen. Für jene, die sich noch erinnern können: Der alte Zustand wird wiederhergestellt, das heißt, Richtung Filmmuseum gelangt man über das nördliche oder südliche Ende der neuen Haltestelle.

Obwohl die Radfahrer die neue Trambrücke schon jetzt reichlich nutzen, steht der neue Radweg dort erst ab Montag zur Verfügung. In der Breiten Straße allerdings kommen sich dafür Fußgänger und Radfahrer wieder verstärkt ins Gehege: Durch die neue Vierspurigkeit wird der Fuß- und Radweg in Höhe Postsäulenplatz zum Nadelöhr. Der Sanierungsträger bittet die Radfahrer, den neuen Weg auf der Trambrücke zu benutzen, da er für beide Fahrtrichtungen zugelassen ist.

An den Kreuzungen Lange Brücke/Babelsberger Straße und Friedrich-Ebert-Straße/Am Kanal gehen die Bauarbeiten weiter, einen abschließenden Termin gab der Sanierungsträger noch nicht bekannt. Auch links und rechts der neuen Tramgleise wird weiterhin gebuddelt. Nachdem die alten Gleise aus der Erde gerissen worden sind, sollen auf der östlichen, der Bibliothek zugewandten Seite der Friedrich- Ebert-Straße, die Arbeiten losgehen. Neue Leitungen werden verlegt, Gehwege und Fahrbahn erneuert. Am Einmündungsbereich der ehemaligen Humboldstraße an der Langen Brücke kommen dann demnächst die Archäologen zum Zuge. Peer Straube

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