
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Die Trümmerfrau und der Frontsoldat
Das Ehepaar Peuten feierte gestern Diamantene Hochzeit
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Zentrum-Ost - Rosa (80) und Hans Peuten (87) strahlten. Am gestrigen Tag seit 60 Jahren verheiratet, standen sie an der gedeckten Tafel im Eiscafé „Du Liban“, ließen sich von der Kulturbeigeordneten Iris Jana Magdowski beglückwünschen und stellten sich geduldig den Fragen der Journalisten. „Das Schicksal hat uns zusammengeschweißt“, fasste Rosa Peuten die Ehejahre zusammen, die auch durch schwere Zeiten führten.
1942 lernten sie einander kennen. Die Schullehrerin gab der 13-jährigen Rosa Peuten die Aufgabe, einen Brief an einen Frontsoldaten zu schicken. Dieser wohnte zufällig im gleichen Stadtteil Nowawes. 1949 heirateten sie im Babelsberger Rathaus. In „schlimmen Verhältnissen“ lebte die junge Familie in einem Hinterhaus. Rosa Peuten war Trümmerfrau und „hamsterte“ sich wie viele andere mit ihrem Mann unter Lebensgefahr Nahrung und Kohlen von Güterzügen. Hans Peuten, der auch in russische Gefangenschaft geraten war, hatte viele Familienangehörige im Krieg verloren. Weil er der SED nicht beitreten wollte, wurde er später nach sieben Jahren aus dem Justizministerium entlassen und musste darauf hart arbeiten. Aber auch diese Zeiten gingen vorbei. Das Paar bekam vier Kinder und fünf Enkel. Der erste Urenkel folgt im nächsten Monat.
Conrad Wilitzki
Conrad Wilitzki
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