Sport: Die U 20-WM als klares Ziel Leichtathletin Nadja Bahl will in Kanada starten

Am Ende war dann doch noch diese verdammte Aufregung da. Vor zwei Wochen, beim Normwettkampf in Regensburg, war Nadja Bahl einen Tick zu früh aus dem Startblock hochgeschnellt, hatte somit einen Fehlstart verursacht und flog aus dem Rennen. Das sollte der 100-Meter-Sprinterin des SC Potsdam am vergangenen Wochenende nicht noch einmal passieren – reine Kopfsache, wie sie selbst anmerkte. „So ganz konnte ich die Angst davor allerdings nicht ablegen“, erzählt die 18-Jährige, die derzeit die elfte Klasse an der Potsdamer Eliteschule des Sports besucht. „Optimal war der Start wegen der Aufregung auch diesmal nicht, sonst hätte ich das Rennen bestimmt gewonnen.“

So konnte sich Nadja Bahl nach 11,89 Sekunden über den Silberplatz hinter Maren Schulze (LG Nord Berlin/11,82) freuen (PNN berichteten), und mit dem war bei den Berlin-Brandenburgischen Landesmeisterschaften im Luftschiffhafen nicht unbedingt zu rechnen. Als Juniorin startete die gebürtige Perlebergerin nämlich erstmals bei den Frauen – umso beachtlicher der Erfolg.

An der Zeit will die Athletin nun noch ein wenig feilen. „Eine Zeit um die 11,70 wäre ganz toll“, sagt sie. „Und das kann ich auch schaffen. Ich bin zurzeit einfach sehr gut in Form.“ Das will sie am kommenden Wochenende auch in Berlin unter Beweis stellen, wenn sie bei den Landesmeisterschaften der Jugend A an den Start geht.

Ein noch größeres Augenmerk legt sie jedoch auf das erste Juli-Wochenende, wenn bei der Junioren-Gala in Mannheim der letzte Qualifikationswettkampf für die U 20-Weltmeisterschaften stattfindet, die Mitte Juli in Kanada ausgetragen werden. „Vier deutsche Läuferinnen haben die Norm von 11,80 schon geschafft“, sagt Nadja Bahl. „Mir ist das auch schon gelungen, und so gehe ich recht optimistisch in das Rennen. An der Weltmeisterschaft teilzunehmen, ist schließlich mein großes Ziel für dieses Jahr.“ Henner Mallwitz

Henner Mallwitz