Homepage: Die Vielfalt der Arten im Blick
Uni Potsdam forscht in der Schorfheide
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Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, in der Nähe von Angermünde, arbeiten zur Zeit Wissenschaftler im Rahmen eines Forschungsprojekts daran, die Vielfalt der Arten und den Zusammenhang mit der Landnutzung zu erforschen. Ziel ist es, herauszufinden, was die biologische Vielfalt am meisten beeinflusst. Bei einem zweitägigen Workshop zu dem Projekt Anfang dieser Woche an der Uni Potsdam wurden der „Klimawandel“ und die „Änderung der Landnutzung“ als Hintergrund der Forschung genannt.
„Viele Ökosystemprozesse stellen auch gleichermaßen Dienstleistungen für den Menschen dar“, sagte Markus Fischer, Professor am Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam. So habe beispielsweise jeder gern sauberes Wasser. Sollte es aber Störungen im Ökosystem geben, könnte das Wasser verunreinigt sein. Wetterextreme, Dürren und Überflutungen seien weitere Beispiele.
Markus Fischer initiierte im vergangenem Jahr mit einem kleinen Kreis von Kollegen drei so genannte „Biodiversitätsexploratorien“: neben dem in der Schorfheide, je ein Exploratorium in Hainich-Dün und der Schwäbischen Alb. Ausgangspunkt der Wissenschaftler ist, dass nur durch die Erforschung der Änderungen der Artenvielfalt auch entsprechend darauf reagiert werden kann. Das Projekt entstand zudem vor dem Hintergrund, dass es in Deutschland kaum Studien zu dem Thema der „Biodiversität“ gäbe, so Fischer.
Das brandenburgische Gebiet Schorfheide-Chorin gehört zu den trockensten Deutschlands. Es gibt diverse Waldgebiete, vielen Seen, Moore und Sümpfe. Das Gebiet eigne sich besonders gut für die Erforschung der Vielfalt der Arten, insbesondere der Variationen von Tieren und Pflanzen. In den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten „Exploratorien“ gehe es nicht darum, nur zu beobachten, sondern auch zu experimentieren. So soll das Einführen bestimmter Blattlauskolonien eine Manipulation von einem bestimmten Räuber-Beute-Verhältnis nach sich ziehen.
Auch werden beispielsweise spezielle Saat- und Baum-Umzäunungsexperimente gemacht. Zur Zeit sei man aber noch dabei, auf den Untersuchungsflächen ein bestimmtes Raster mit 1000 Untersuchungsbereichen festzulegen und die Häufigkeit bestimmter Pflanzenarten, die Landnutzungstypen und Bodenproben festzuhalten. Danach erst würde man 100 dieser Flächen entsprechend intensiver untersuchen. Seit Dezember 2006 räumte die DFG die Möglichkeit ein, dass Expertengruppen Anträge zu Projekten stellen können, die zu dem Gesamtkonzept der Exploratorien beitragen. Von den 170 eingegangenen Anträgen würden um die 30 bewilligt. Voraussichtlich können die neuen Projekte im Februar kommenden Jahres begonnen werden. Rebecca Kalisch
Rebecca Kalisch
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