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Landeshauptstadt: Die Villa bleibt leer

Weltoffenheitsverein will Auflösungsvereinbarung

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Babelsberg - Die Villa Grenzenlos bleibt weiter Sanierungsfall. Wie Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer am Donnerstag im Kulturausschuss erklärte, habe der Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde um eine Auflösungsvereinbarung gebeten, die den Verein ab April von allen Verpflichtungen rund um die Villa Grenzenlos in der Sauerbruchstraße entbindet. Die Mitglieder des Kulturausschusses gaben dieser Bitte ihre Zustimmung.

Am Montag hatte es ein Gespräch mit Mitgliedern des Vorstandes des Weltoffenheitsvereins über die Zukunft der Villa Grenzenlos gegeben, wie Gabriele Fischer sagte. Am Mittwoch erreichte sie dann das Schreiben des Vorstandes, in dem um die Auflösungsvereinbarung gebeten wurde. Der Vorstand begründe seinen Rückzug mit dem baulichen Zustand der Villa, der die Sanierung im geplanten Zeitraum nicht ermögliche, so Fischer. Hinzu kommen Unwägbarkeiten bei beantragten Fördermitteln.

Der Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde hatte sich neben der Verein Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft im Jahr 2004 um die Villa, die früher als Stadtteilvolkshochschule genutzt wurde, beworben und 2005 den Zuschlag erhalten. Innerhalb von drei Jahren wollte der Verein die Babelsberger Villa sanieren und neben einem Begegnungs- und Bildungszentrum auch zu einer anwendungsorientierten Forschungseinrichtung umzubauen, heißt es im vorgelegten Konzept. Ein halbes Jahr war der Verein mit der Räumung der Villa beschäftigt und hatte dabei größere Probleme mit Schimmel und losem Mauerwerk feststellen müssen. Die für die Sanierung vorher genannte Summe von 700 000 Euro musste auf bis zu einer Million Euro aufgestockt werden. Erst im Mai 2006 wurde mit dem Kommunalen Immobilienservice ein Mietvertrag unterschrieben. Danach gab es immer wieder Kritik an der Arbeit der Vereins. „Der Verein ist mit einem schlüssigen Konzept angetreten, allerdings ist davon bis jetzt kaum ein Punkt umgesetzt wurden“, hatte Fischer in der Novembersitzung des Kulturausschusses gesagt und eine Stellungnahme vom Vorstand gefordert. Der vertröstete die Ausschussmitglieder immer wieder. Auch am Donnerstag waren keine Mitglieder des Vorstandes bei der Sitzung des Kulturausschusses anwesend.

Wie es jetzt mit der Villa Grenzenlos weitergehen soll, konnte Gabriele Fischer nicht sagen. Für solche Aussagen sei es noch zu früh. Zuerst muss die Verwaltung die juristischen Schritte für die geplante Auflösungsvereinbarung einleiten. Danach werde man weitersehen, so Fischer. Dirk Becker

Dirk Becker

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